Die letzten Tage waren geprägt von intensiven Regenfällen, die so manchem die geplanten Outdoorarbeiten vereitelten. Auch wenn das nasse Wetter dem Gärtnerherz manchmal ganz schön zusetzt, darf nicht vergessen gehen, wie unverzichtbar es für unsere Pflanzen ist. Das Regenwasser fällt gratis und franko vom Himmel und lässt sich mit etwas Kreativität vielseitig nutzen. Der Klassiker ist die Tonne unter der Dachrinne, in der sich wertvolles Giesswasser für trockene Zeiten sammelt.
Regen macht schön
21. Mai 2015
Der bewusste Umgang mit dem Regenwasser geht aber noch weiter. Einem Online-Fachartikel entnehme ich, dass «Regengärten» in verschiedenen Ländern im Trend sind. Es sind dies ausgewählte Bereiche eines Aussenraums, die zu Mulden geformt und mit Blütenstauden und Kleingehölzen bepflanzt sind. Regnet es, füllen sie sich mit dem abfliessenden Wasser von Hausdächern und Vorplätzen. In den temporär entstehenden Feuchtzonen kann das Regenwasser langsam versickern und gelangt nach und nach in den natürlichen Kreislauf zurück.
In Siedlungen grösserer Städte ist die Retension des Regenwassers mittels modellierter Mulden bereits an der Tagesordnung. Bei Neugestaltungen ist die Versickerung des anfallenden Wassers auf dem Grundstück oft zwingend gefordert. Grundlage dazu bildet das Gewässerschutzgesetz, welches verlangt, nicht verschmutztes Abwasser wenn immer möglich versickern zu lassen. Das Konzept hat nicht nur in Siedlungen und im öffentlichen Raum seine Berechtigung. Aus ökologischer, aber auch aus gestalterischer Sicht hat es auch in Privatgärten viel Potenzial.
Statt das Wasser von Dachflächen, befestigten Wegen und Plätzen ungenutzt in die Kanalisation fliessen zu lassen, lässt sich daraus Schönes schaffen. Unversehens kommt statt Frust Freude auf, wenn es Mal so richtig fest regnet. Ein guter Grund, in die Gummistiefel zu schlüpfen, raus zu gehen und den steigenden Wasserpegel im Bachlauf zu beobachten.
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