Beim Thema Garten ist es wie bei allen Wissenschaften: Forschung und Entwicklung bringen uns weiter. Entdecken Sie hier unser Gartenlabor, in dem wir unsere persönlichen Forschungsprojekte gerne mit Ihnen teilen.
diplomarbeit: gestalten mit pflanzen
WORK IN PROGRESS
Herzlich willkommen!
Ich bin Catia.
Gerne gebe ich euch einen Einblick in meine Diplomarbeit. Mit dem Beginn der Weiterbildung «Masterclass Gestalten mit Pflanzen» hat für mich ein neues Kapitel in der Weiterbildungswelt angefangen. Begleitet durch Maja Tobler (Hauptdozentin, MC23) und Beat Graf (Hauptdozent und persönlicher Betreuer, MC23) darf ich mir in monatlichen Workshops und Online-Lektionen während zwei Jahren ein grosses Wissen für meine Zukunft aneignen. Als ausgebildete Landschaftsarchitektin befasse ich mich tagtäglich mit Pflanzen. In dieser Masterclass möchte und kann ich meine Pflanzenkenntnis und -verwendung vertiefen.
Ziel der Diplomarbeit
Die Diplomarbeit ist eine Projektarbeit, die über die ganze Dauer des Kurses eigenständig durchgeführt wird. Die Komplexität und die Grösse der sich selbst gestellten Aufgabe wurde vorgängig durch die Studierenden definiert. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der praktischen Umsetzung. Analytische Arbeiten auf der Basis einer Recherche sind nicht erwünscht.
Aufgabenstellung
Das eingereichte Thema muss in engem Zusammenhang mit der Verwendung und Gestaltung von Pflanzen stehen. Die Aufgabenstellung gibt eine Planung und praktische Umsetzung vor. Zur praktischen Arbeit wird ein Bericht verlangt. Die Form dieses Begleitwerkes ist den Studierenden offen gelassen. Es kann dabei eine schriftliche Darstellung in herkömmlicher Form oder auch digitale Formate gewählt werden. Der Umfang wird dabei nicht vorgegeben. Die Diplomarbeit wird anhand von verbindlich definierten Bewertungskriterien beurteilt.
Zielsetzung
Koexistenz zwischen Pflanzen einer alpinen Pflanzengesellschaft und Pflanzen aus milderen Lagen – wenn Kultur und Natur aufeinanderprallen
Anhand eines Praxisbeispieles im rauen alpinen Hochtal des Avers, im Val Madris
Nebst der Menge an einheimischer Flora erhoffe ich mir für das Gehöft eine koexistierende Bepflanzung zwischen alpinen Pflanzen und Kulturpflanzen ausfindig machen zu können, die das Erscheinungsbild in Hausnähe langfristig aufwertet. Durch die Bildung neuer Artenkombinationen aus standortentsprechenden Alpenpflanzen und Pflanzen aus milderen Lagen soll sich eine geschlossene, funktionierende Pflanzdecke ergeben. Dabei werde ich untersuchen, welche Arten neben- oder miteinander korrelieren und welche einander verdrängen werden. Ein harmonisches Bild aus der alpinen Flora und den sogenannten Pflanzen mit Gartenwert soll zum Anziehungspunkt auf dem Hof werden. Ich möchte die Pflanzenwahl so treffen, dass Pflanzen, die es durch ihre Extraordinarität in unsere Gärten geschafft haben (Eingeführte, Mutationen von standortgerechten Arten oder züchterisch Veränderte) vertretbar integriert werden können.
Da der eingezäunte Blumengarten für mich momentan kein möglicher Standort für meine Rabatte sein wird, möchte ich einen passenden Bereich auf dem Hof finden, der einen Mehrwert für die Eigentümer, Feriengäste und Mieter der Einliegerwohnung ergibt.
Als Bearbeitungsperimeter mitten in der Natur wird neben den Wechselbeziehungen unter den Pflanzen auch das Zusammenspiel mit der Fauna eine Rolle in meiner Arbeit spielen.
Hier möchte ich euch einen kurzen Einblick geben, wie es vor meiner Diplomarbeit aussah.
Fotos: Catia Erhard
Fotos: Catia Erhard
Analyse
Anhand der Analyse fundierte Entscheidungen treffen
Die Analyse dient mehreren wichtigen Zwecken:
Bestandsaufnahme und Verständnis der Ausgangssituation, Erkennen von Anforderungen, Chancen und Risiken, Nachhaltigkeit und Effizienz.
Die Analyse ist die Grundlage für das Konzept und die Gestaltung.
Abbildung: GeoGR AG, AV grau, im Indesign bearbeitet | Quelle: www.geogr.mapplus.ch
Das ehemalige Gehöft «Underem Ramsa» befindet sich in einem Seitental des Avers, im Val Madris. Mitten in den Alpen gelegen, wird das Hochtal durch einzelne Weiler, beweidete Flächen, Alpen und viel rauhe Wildnis geprägt. Das Tal verfügt über ein von vielen Wandertouristen geschätztes Landschaftsbild. Das 12-Kilometer lange, historisch geprägte Tal gehört in geografischer Hinsicht teils zum italienisch sprachigen Bergell, teils der Gemeinde Avers an. Der europäische Norden trifft auf den mediterranen Süden. Der mäandrierende «Madrischerriin» fasst den kleinen Weiler auf drei Seiten (Norden, Süden und Westen) ein. Wir befinden uns im Hof dieser kleinen Siedlung auf 1747 m ü. M. .
Aufgrund der ausgeprägten Lawinensituation entstanden in vielen Hochtälern der Alpen sogenannte Streubauweisen. Eine davon ist die Hofsiedlung «Underem Ramsa». Diese Gruppensiedlung besteht aus zwei Wohnbauten, eines davon ein Doppelwohnhaus aus dem 16. Jahrhundert, und mehreren Ställen. Der Hof befindet sich als einzige Siedlung auf der rechten Talseite und ist somit nur über einen Holzsteg erschlossen. Das äussere nördlichere Haus trägt die Inschrift «Heimat» und wird als Einfamilienhaus noch ganzjährig bewohnt. Das gemauerte Doppelwohnhaus wurde in den 80er-Jahren unter Mitwirkung der Denkmalpflege restauriert. 1986 zerstörte eine Lawine die beiden alten, nördlich gelegenen Ställe. Daraufhin errichtete die Gemeinde Avers einen mächtigen Lawinenablenkdamm.
Abbildung: 1 GeoGR AG, AV grau, 2 Luftbild | Quelle: www.geogr.mapplus.ch
Fotos: Catia Erhard
Durch die exakte Nord-Süd-Ausrichtung des Tales hat der Nordwind und der Föhn freien Zutritt und macht das Klima rauher als in den umliegenden Tälern. Oft braust ab den Mittagsstunden ein starker Wind durchs Tal. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt zirka 1400 mm pro Jahr. Am meisten Niederschlag fällt im Herbst und im Winter. Der lange Winter geht von Oktober bis Ende April und ist geprägt durch eine kurze tägliche Sonnenscheindauer.
Abbildung: Übersicht Mittlerer jährlicher Niederschlag in der Schweiz 1981–2010, im Indesign bearbeitet | Quelle: www.vogelwarte.ch
Gemäss der Geologischen Karte der Schweiz aus dem Buch Geologie der Schweiz von Christian Gnägi und Toni P. Labhart gehört das Avers zu der Penninischen Decke, Sediment respektive Kristallin. Das Val Madris selbst kann teils der Suretta-Decke, teils der Avers-Decke zugeteilt werden.
Das Penninikum wird auch Farbtupfer der Alpgesteine genannt. Hier kommen grüngetönte Ophiolithe und kristalline Gesteine, wie Gneise vor. Die Suretta-Decke besteht aus Gneis. Die Averser-Decke besteht aus Bündnerschiefer, die früh in grossen Mengen abgelagert wurden. Es ist ein weicher Kalk- und Tonschiefer. Später entstanden auch Gebiete mit Flysch-Ablagerungen.
Das Buch die Lebensräume der Schweiz nach Delarze und Gonseth charakterisiert die wichtigsten in der Schweiz vorhandenen Lebensraumtypen. Die darin enthaltenen Lebensraumtypen werden in neun Lebensraumgruppen klassifiziert. Jeder einzelne Lebensraumtyp wird gemäss folgender Rubriken beschrieben: Aussehen und Ökologie, Beziehung zum Mensch, Ansprache und Abgrenzung, Pflanzensoziologie, Kennarten, Biologische Werte, Ökologische Ansprüche, Zustand der Schweiz. Nachfolgend werden alle Typen aufgelistet, bei denen das Madrisertal in der Karte der aktuellen Verbreitung dunkelgrau oder sogar schwarz gekennzeichnet und somit vorzufinden ist.
1 Gewässer
1.2.3 Untere Forellenregion (Scapanion undulatae)
1.2.4 Obere Forellenregion (Dermatocarpion rivulorum)
1.3.2 Kalkreicher Quellflur (Cratoneurion)
2 Ufer und Feuchtgebiete
2.2.2 Kalkarmes Kleinseggenried (Caricion fuscae)
2.2.5 Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche (Caricion bicolori-atrofuscae)
3 Gletscher, Fels, Schutt und Geröll
3.3.1.4 Feinerdereiche Kalkschuttflur (Petasition paradoxi)
3.4.1.1 Kalkfels ohne Gefässpflanzen
3.4.2.1 Silikatfels ohne Gefässpflanzen
4 Grünland
4.1.2 Kalkfels-Pionierflur des Gebirges (Drabo-Seslerion)
4.3.1 Blaugrashalde (Seslerion)
4.3.5 Borstgrasrasen (Nardion)
4.5.4 Bergfettweide (Poion alpinae)
5 Krautsäume, Hochstaudenfluren und Gebüsche
5.2.4 Hochstaudenflur des Gebirges (Adenostylion)
5.3.9 Grünerlengebüsch (Alnenion viridis)
5.4.3 Subapline Kalkheide (Ericion)
5.4.4 Trockene subalpine Zwergstrauchheide (Juniperion nanae)
5.4.5 Mesophile subalpine Zwergstrauchheide (Rhododendro-Vaccinion)
6 Wälder
6.6.3 Lärchen-Arvenwald (Larici-Pinetum cembrae)
7 Pioniervegetation gestörter Plätze
7.1.3 Subalpin-alpine Trittflur (Poion supinae)
7.1.7 Alpine Lägerflur (Rumicion alpini)
8 Pflanzungen, Äcker und Kulturen
keine
9 Bauten und Anlagen (ohne Vegetation)
keine
Schalensteine
Im Madris gibt es zahlreiche sogenannte Schalensteine. Schalensteine sind grosse Findlinge, die Bearbeitungsspuren aufweisen. Aus den Steinen wurden mittels einem anderen Stein halbschalenförmige Vertiefungen ausgerieben. Die Anordnung mehrerer bearbeiteter Steine ergeben eine Komposition. Die wohl eindrücklichste Schalenstein-Komposition liegt in der Cröteralp, hoch oben auf der rechten Talseite. Ein Fund im Finailtal im Südtirol erwies einen klaren Zusammenhang zwischen Schalensteinen und Opferstätten. Es handelt sich dabei also oft um steinzeitliche Kultplätze.
Steintreppen
Steile Wegabschnitte zwischen Felspartien wurden oft durch steinerne Treppen gesichert und angenehmer begehbar gemacht. Diese Steintreppen findet man über die Landesgrenzen hinaus auch auf der italienischen Flanke und sind auf den alten Säumerpfaden immer wieder anzutreffen.
Typische Bauerngärten sind in ihrer Buntheit und Vielfalt kaum zu übertreffen. Jeder dieser Gärten war oder ist mit einem Zaun eingerahmt. Dieser wirkt aber nicht abweisend, sondern eher einladend. Die einzelnen Sorten werden in Blumengärten nicht in grossen Gruppen zusammengepflanzt. Eine Vielfalt an Formen und Farben prägt die bäuerlichen Gärten. Gemäss dem Buch «Bauerngärten der Schweiz» von Alberst Hauser werden folgende Pflanzen aufgezählt:
– Rittersporn (blau als erwünschte Kontrastfarbe zu den sonst oft vorkommenden Rot-, Gelb- und Orangetönen), Traubenhyazinthen, Klatschmohn, Schwertlilien, Lilien, Türkenbund, Kohl, Salbei, Kürbis, Fenchel
Exkurs Klostergärten
Ein Exkurs in die Klostergärten zeigt deren Vielfalt an kultivierten Heil-, Nutz- und Zierpflanzen. Sie sind in Klosteranlagen oft getrennt von einander. Die Abtrennung von Gemüse- und Gewürzpflanzen ist allerdings nicht streng. Gemäss dem Buch «Klostergärten – Paradies der Stille» von Kriemhild und Aloys Finken werden folgende Pflanzen aufgezählt:
– Lilien, Kohl, Mangold, Fenchel, Iris, Rhabarber
Aus den beiden ersten Bänden «Bauernhäuser des Kantons Graubünden» von Christoph Simonett lassen sich anhand von Fotos diverse Rückschlüsse zu den Gärten im Kanton ziehen. Ansonsten ist dieser Themenbereich in keinem mir bekannten Buch erläutert. Die Gärten sind fast immer eingefriedet. In den Südtälern waren sie oft mit niedrigen Natursteinmauern eingepfercht. Hingegen in den übrigen Teilen von Graubünden wurden Holzzäune verwendet. Dabei kann die Lattung des Holzes horizontal oder vertikal angeordnet werden. Die eingefriedeten Gärten wurden teils direkt ans Haus angegliedert, teils aber auch um eine Wegbreite vom Haus abgerückt. Gemäss den folgenden zwei Beispielen, die die obengenannte Platzierung des Gartens zum Haus aufzeigen, kann ebenfalls erkannt werden, dass die Ausrichtung zum Giebel auf die eine oder andere Art ausgerichtet werden kann. Bei einer Fahrt durchs Avers zeigt sich aber deutlich, dass die Gärten grösstenteils nach Süden ausgerichtet sind. Es lassen sich Varianten auffinden, welche parallel zur langen aber auch zur kurzen Seite der Hausfassade platziert wurden. Hinzukommen die versetzt angelegten Gärten.
Abbildung 1/2: aus Buch Simonett, Christoph: Die Bauernhäuser des Kantons Graubünden; Band I, 2. Auflage, Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde, Verlag G.Krebs AG, 4006 Basel, 1983, S. 99/113, abfotografiert
Gestaltungskonzept der Rabatte
Alle Erkenntnisse der Analyse haben einerseits zur der Gestaltung des Gartens beigetragen, andererseits waren es essentielle Informationen für die Planung der Bepflanzung. Der eingezäunte Gartenbereich wurde überarbeitet, wobei der vorher unregelmäßige, fast willkürliche Verlauf des Zauns durch eine klare Form ersetzt wurde. Anstatt des ursprünglichen Umrisses der Umzäunung wurde ein rechteckiger, fast quadratischer Gartenbereich am Hauseck angefügt. Die alten, mit Flechten bewachsenen Zaunlatten des ursprünglichen Zauns wurden wiederverwendet. Die bisherigen Eisenbahnschwellen wurden durch Lärchenzaunpfosten ersetzt. Innerhalb dieser Einzäunung, die auch als Schutz der Pflanzen vor Wildtieren dient, wurde eine 35 m² große Rabatte angelegt. Die restliche Fläche wurde, analog zum Bestand, mit großen Platten und einer Kiesfläche gestaltet. Alte Granitplatten aus Andeerer Naturstein, welche als Abfallprodukt beim Neueindecken umliegender Averser Ställe anfielen, wurden für eine kleine Platteneinfassung verwendet. Die Rabatte wurde etwa 20–30 cm über dem angrenzenden Sitzplatz angelegt, um eine leichte Erhöhung der Bepflanzung zu schaffen.
Bepflanzungskonzept
Alpine Vegetation und
Bauerngartenästhetik
Eine einheimische alpine Vegetation mit farbenfrohen Zierstauden ahmt einen lebendigen, wilden Bauerngarten nach.
Das Bepflanzungskonzept setzt sich aus zwei Teilbereichen zusammen, die ineinander übergehen. Aussen, entlang des Zaunes, gehören die Pflanzen der alpinen Pflanzengesellschaft «Hochstaudenflur» an. Es sind ausschliesslich einheimische Arten, die symbolisch eine Barriere oder einen Übergang zur Natur darstellen. Im vorderen Bereich wandeln sich die verwendeten Pflanzen zu prachtvollen, farblich intensiven Hochstauden um. Sie sind üppig, formenreich, hoch, farbenfroh und bilden das belebte Bild eines Bauerngartens nach. Ein dritter etwas kleinerer Bereich wird durch seine aussergewöhnlichen Voraussetzungen als Imitation der Felsspaltenstandorte angesehen. Zwischen den Andeerer Granitplatten, die als Natursteinmauer fungiert, werden einzelne Pflanzen aus den Pflanzengesellschaften der Steinschutt- und Geröllfluren, speziell der alpinen Kalkschieferflur (3.3.1.3) oder der kleinen Felsspalten, Halbhöhlen (3.5.1) verwendet.
PDF-Download «Bepflanzungskonzept Diplomarbeit Catia Erhard»
Die Pflanzung kann der Pflanzmethode «Mosaikpflanzung» zugeordnet werden. Die Pflanzen werden in Gruppen zu 3-7 verteilt und wiederholt. Einzelne grössere Stauden, wie die Angelica archangelica ‘Solveig‘ werden als Skulpturale Leitstauden einzeln platziert. Die Pflanzen sind dem natürlichen Vorbild entsprechend eher hoch gewählt und die klassischen Bodendecker gibt es so nicht. Dieses natürliche Muster orientiert sich an der Staudenpopulation der Hochstaudenfluren. Die Bepflanzung darf wild auftreten. Inspiriert von den typischen baulichen Elementen im Tal, den Steintreppen, ist die Rabatte durch eine Steinplattenmauer eingefasst. Sie ist um 20-30 cm erhöht und der hinterfüllte Humus bombiert.
Skizze: Höhenstaffelung Catia Erhard
Die Kombination verschiedener Arten erzeugt durch ähnliche oder kontrastierende Formen und Farben lebendige Effekte. Anlehnend an die Typologie der Bauerngärten wird der Garten im Madris zu einer farbenfrohen Pracht.
Gemäss dem Buch «Madris – ein Bündner Hochtal am Alpenhauptkamm», hat das Avers viel Niederschlag und sie hätten nie mit Wasserknappheit zu kämpfen gehabt. Niederschlagsübersichten zeigen ebenfalls, dass der mittlere jährliche Niederschlag bei ca. 1500 mm liegt. Der Jahresniederschlag liegt somit viel höher als hier in der Umgebung von Chur. Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls relativ hoch. Ein grosser Teil der Pflanzen, die ich ausgesucht habe, gehören deshalb dem Lebensbereich Gehölzrand an und bevorzugen einen frischen Boden. Eine weitere Bedingung ist mindestens eine Winterhärte von Z5 (–28,8° C bis –23,4° C) oder Pflanzen die noch tiefere Temperaturen ertragen.
Das zu Beginn definierte Muster darf sich durch das Ausdehnen dominanter und durch das Zurückziehen schwächerer Pflanzenarten auch in seiner Struktur verändern.
Pflanzbilder erstellt mit «Pflanzenreich by Petra Pelz»
Pflanzplan
PDF-Download «Pflanzplan Diplomarbeit Catia Erhard»
Eremurus himalaicus
Die Zwiebel der Himalya-Steppenkerze sind mit der letzten Lieferung bei uns im Betrieb angekommen, als im Madris bereits Schnee lag.
Lilium martagon
Die Türkenbund-Lilien habe ich im Bereich „Hochstaudenflur“ verteilt. Als einheimische Pflanzen gehört sie in den Randgürtel. Leider sind sie unter den grossen Rasenschmielen untergegangen.
Allium aflatunense 'Purple Sensation'
Den Kugellauch findet wild verteilt seinen Platz im Bereich „kultivierte üppige Hochstauden“.
Narcissus poeticus 'Actaea'
Dem Kugellauch entsprechend habe ich auch die Dichter-Narzissen in denselben Bereich der Zierpflanzen gepflanzt.
Muscari armeniacum 'Peppermint'
Als Erste blüht die kleine Traubenhyazinthe. Sie befindet sich ganz zuvorderst im Beet und wurde entlang der Natursteinmauer verteilt.
Lilium regale und Lilium henryi
Die beiden aus dem Norden kommenden Lilien habe ich in die Rabatte jeweils zu zweit gepflanzt.
Pflanzliste
Pflanzliste
Unter folgendem Link stelle ich dir gerne meine Pflanzliste zur Ansicht zur Verfügung.
PDF-Download «Pflanzliste Diplomarbeit Catia Erhard»
Blütenkalender im Vergleich
Anpassungen durch Höhenlage
Der Blütenkalender im Vergleich zeigt die literarisch definierten Monate der Blüte, die Blütenfarbe sowie besondere Merkmale wie Herbstfärbung auf. Durch die Höhenlage und den späten Frühlingsbeginn wich die tatsächliche Blütezeit in meiner Diplomarbeit im ersten Jahr teilweise stark von den literarischen Angaben ab, was im Kalender ebenfalls sichtbar gemacht wird.
PDF-Download «Blütenkalender im Vergleich Diplomarbeit Catia Erhard»
Blütezeiten der Leitstauden
- Die Leitstauden (Akeleiblättrige Wiesenraute, Hoher Rittersporn und Kompassblume) sind einen Monat später zur Blüte gekommen, haben dafür auch einen Monat über die literarische Blütezeit angehalten. Der Blaue Eisenhut hat erst einen Monat nach Ende der literarischen Blütezeit geblüht. Die Rasenschmiele tat es dem Eisenhut etwa gleich, hat sich mit der Literatur allerdings um einen Monat überschnitten.
Blütezeiten der Begleitstauden
- Die Begleitstauden, die geblüht haben, haben alle etwas später im Jahr geblüht als es aus der Literatur bekannt ist.
Blütezeiten der Bodendecker
- Die Blütezeiten der Bodendecker (Herbst-Blaugras und Steppen-Salbei) haben sich gemäss der literarischen Blütezeit entwickelt. Der Grüne Sonnenhut hingegen hat fast eineinhalb Monate darüber hinaus geblüht.
Blütezeiten der Felsspaltimitationen
- Die zwei Pflanzen der Felsspaltimitation (Alpen-Augwurz und Niedliche Glockenblume) sind einen Monat später zur Blüte gekommen, haben dafür auch einen Monat über die literarische Blütezeit angehalten.
Blütezeiten der Geophyten
- Die Blütezeiten der frühblühenden Zwiebelpflanzen (Narzissen und Traubenhyazinthen) haben sich aufgrund der langanhaltenden Schneedecke drastisch nach hinten verschoben. Sie begannen jeweils erst Ende der literarischen Blütezeit zu blühen.
- Der Sommerblüher der Zwiebeln (Zierlauch) ist einen Monat später zur Blüte gekommen, hat dafür auch einen Monat über die literarische Blütezeit angehalten.
- Die beiden Lilien (Königs-Lilie und Riesen-Türkenbund), welche ich im Frühling aus Amsterdam mitgebracht habe, wären erst im Oktober zur Blüte gekommen als es bereits zwei mal geschneit hat. Sie sind durch die teils kühlen Einbrüche erstarrt und mit geschlossener Blüte braun geworden.
Nicht zur Blüte gekommen sind folgende Pflanzen:
- Echte Engelwurz, Steppen-Iris, Weichhaarige Wolfsmilch, Quirlblättriges Salomonsiegel, Bunte Schwertlilie
Alle diese Pflanzen habe per Post bestellt. Sie sind teils in sehr schlechtem Zustand angekommen und waren nicht sehr fest durchwurzelt.
- Roter Sonnenhut
Der Rote Sonnenhut hat bei uns im Magazin einen starken Schneckenfrass erlitten und hat eventuell aus diesem Grund nicht geblüht.
- Himbeer- und Speise-Rhabarber
Da die Rhabarber erst im zweiten respektive dritten Jahr geerntet werden können, könnte ich mir vorstellen, dass die Pflanze auch dann erst zur Blüte kommt.
- Türkenbund-Lilie
Die einheimisch stark verbreitete Pflanze habe ich fälschlicherweise grösstenteils zwischen die Rasenschmielen gepflanzt, somit konnten sich die Stauden nur bis 40 cm über dem Boden entwickeln und kamen nicht zur Blüte.
Grundsätzlich haben sich die im Herbst gesetzten einheimischen Pflanzen schneller und kräftiger entwickelt als die, die anfangs Sommer gepflanzt wurden. Die Blütezeiten weichen aber trotz Aufzucht in den Gärtnereien teilweise von den literarischen Blütezeiten ab.
Diese Aussagen sind mit Bedacht zu geniessen, da sich die Bepflanzung im ersten Jahr befindet und es deswegen auch leichte Verschiebungen geben kann.
Pflegemassnahmen
Wichtige Pflegemaßnahmen für nachhaltiges Pflanzenwachstum
Pflegemaßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit und Ästhetik der Bepflanzung langfristig zu erhalten. Sie gewährleisten das optimale Wachstum der Pflanzen, fördern ihre Blühkraft und verhindern eine unerwünschte Verbreitung oder Verdrängung.
Pflegemassnahmen im 1. Jahr
- Wasser geben (bei Bedarf)
Nach der Pflanzung wurden die Pflanzen gut eingeschwemmt, damit sich die Feinanteile des Humusgefüges zwischen des etwas aufgezogenen Wurzelballens verteilen. Danach wurden die Pflanzen nach Bedarf mit der Giesskanne mit Wasser versorgt. Grundsätzlich ist das hochalpine Tal allerdings bereits durch eine eher höhere Niederschlagsmenge versorgt, wovon die ausgewählten Pflanzen profitieren.
- Jäten (2 x / Saison, Mitte Juli, Mitte Oktober)
Ein Augenmerk ist auf folgende Beikräuter zu werfen: Echte Kamille (einjährige Pflanze), Sumpfblättrige Ampfer (Blacke), Ampfer-Knöterich, Weissklee, Ackerkratzdistel, Brennessel, Hirtentäschchen.
Dabei möchte ich auf zwei der aufgekommenen Beikräuter eingehen. Die Echte Kamille hat jeweils in kurzer Zeit extreme Grünmasse generiert und somit das Wachstum einiger Zierpflanzen gehemmt. Die Blacke kam ausserhalb des Zaunes und somit heute unter der Rabatte bereits vor den Umbauarbeiten vor. In einer Gruppe von drei Personen haben wir innert zwei Tagen die gesamte Fläche tiefgründig, sprich bis auf 40-50 cm umgegraben und versucht alle noch so kleinen Wurzeln der Ampfer auszugraben. Teils hatten die Wurzeln einen Durchmesser von bis zu 6 cm. Trotzdem ist es uns nicht gelungen alle zu entfernen, da bereits Mitte August wieder die ersten an der 25 cm höher liegenden Oberfläche hartnäckig erschienen sind.
- Pflanzen im Herbst nicht zurückschneiden / Grünmasse beibehalten
Im Herbst werde ich bewusst keinen Rückschnitt der Pflanzen vornehmen. Die Blätter sollen sich als Schutz an den Boden legen.
- Zwiebelpflanzen setzen im Herbst (nach Belieben)
- Pflanzen im Frühling zurückschneiden
Im Frühling werde ich die Pflanzen 5 cm über dem Boden zurückschneiden und das verwelkte Material vor Ort mit der Gartenschere zerkleinern und auf der bepflanzten Fläche verteilen. Somit werden die Nährstoffe beibehalten. Ein hoher Nährstoffeintrag ist das typische Merkmal des Lebensraumes des Hochstaudenflures.
Beobachtungsprotokolle
Dokumentation der Pflanzenentwicklung und Witterungsbedingungen
Die Beobachtungsprotokolle dienen der kontinuierlichen Dokumentation der Entwicklung von Pflanzen, des Wetters sowie des allgemeinen Erscheinungsbilds der Anlage. Sie helfen, Veränderungen festzuhalten und die Auswirkungen von Witterungsbedingungen auf das Wachstum und die Blühentwicklung zu analysieren.
Jahr 2023
Die folgenden Angaben zum Wetter von der Website meteoblue.com bezogen und mit dem aktuellen Wetter verglichen.
22.10.2023
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
6°
95%
2mm Regen, bewölkt, Schnee
6 km/h
Fotos: Catia Erhard
ERSTE PFLANZUNG
BEOBACHTUNGEN:
Bei der Pflanzung der einheimischen Pflanzen hat es zu Beginn am späten Vormittag noch eine feine Schneedecke auf den umliegenden Wiesen, die sich im Verlaufe des Nachmittags durch die Sonne zurückzieht. Der Boden ist nicht gefroren. Das Pflanzen geht im aufgeschütteten Humus, der mit etwas Kompost aufbereitet wurde, ohne grosse Mühe vonstatten. Ich habe mich aufgrund des fortschreitenden Wintereinbruchs entschieden, die Zierpflanzen erst im Frühling zu setzen. Damit den Pflanzen im Frühling Nährstoffe zur Verfügung stehen, habe ich die Fläche mit Hornspänen und Bodenaktivator angereichert.
01.11.2023
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
0°
80%
Kein Regen, leicht bewölkt, schneebedeckt
15 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Auf der Rabatte hat sich Schnee abgesetzt. Die Pflanzen sind zugedeckt.
Foto: Catia Erhard
02.12.2023
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
-7°
95%
10 mm Regen, stark bewölkt / neblig, schneebedeckt
15 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die gesamte Umgebung ist bis Mitte Zaun (ca. 70 cm) mit einer Schneedecke bedeckt. Durch die starken Winde gibt es Verwehungen. Im Bereich der Rabatte ist jedoch eine gleichmässige Schicht zu erkennen.
Fotos: Catia Erhard
Jahr 2024
12.01.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
-6°
60%
Sonnig, kein Regen, keine Wolken, schneebedeckt
8 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die Dicke der Schneedecke hat sich auf etwa 1.00 m erhöht. Die Überschüttung mit Schnee bedeutet für die Pflanzen eine isolierende Schicht. Der Zugang wird wöchentlich freigeschaufelt. Die anfallende Schneemasse wird allerdings nicht im Bereich der Rabatte platziert, sondern auf die Kiesfläche beschränkt.
Fotos: Catia Erhard
13.04.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
10°
75%
Sonnig, kein Regen, keine Wolken, schneebedeckt
6 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Der Schnee hat begonnen zu schmelzen. Er hält sich allerdings auch im April noch hartnäckig deckend. Um das Schwinden des Schnees etwas voranzutreiben, hat meine Mama teils begonnen die Schneedecke mit Menschenkraft zu verringern.
Fotos: Catia Erhard
19.04.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
-3°
80%
4mm Regen, stark bewölkt, schneebedeckt
10 km/h
Foto: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Trotz den bereits sonnig-warmen Tagen im April sehen wir, dass es morgens und abends im Tal noch sehr kalt sein kann. Die Rabatte ist fast schneefrei, die umliegenden Wiesen scheinen aber noch reichlich weiss anmutend aus. Innerhalb des Gartens verbleibt praktisch nur noch der aufgeschüttete Schneehaufen auf der Kiesfläche.
09.05.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
6°
80%
Teils sonnig, kein Regen, morgens noch bewölkt, Schnee weg
10 km/h
Fotos: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Die ersten Blätter der Zwiebeln zeigen sich.
- Lilium martagon (Türkenbund-Lilie)
- Allium aflatunense 'Purple Sensation' (Kugellauch)
- Muscari armeniacum 'Peppermint' (Traubenhyazinthe)
Die Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele) erscheint in der gleichen Grösse wie ich sie im Herbst gesetzt habe. Einzelne Blätter sind in Bodennähe etwas braun, der Rest der Pflanze hat sich unter der Schneedecke gut gehalten.
23.05.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
6°
85%
Keine Sonne, 5mm Regen, bewölkt
7 km/h
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Weitere InformationenVideo: Catia Erhard
ZWEITE PFLANZUNG
BEOBACHTUNGEN:
Die einheimischen Stauden des Randgürtels haben bereits einen schönen Zuwachs gemacht. Darunter zu verstehen sind folgende Pflanzen:
- Thalictrum aquilegiifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute)
- Aconitum napellus (Blauer Eisenhut)
- Delphinium elatum (Hoher Rittersporn)
- Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele)
- Eryngium alpinum (Alpen-Mannstreu)
Der ebenfalls bereits im Herbst gesetzte Rheum rhabarbarum 'Framboozen Rood' beginnt auch kräftig zu wachsen.
Folgende Pflanzen der Herbstpflanzung weisen Startschwierigkeiten auf:
- Der Foeniculum vulgare (Echter Fenchel) ist nirgends mehr zu erkennen. Ich beschreibe mir die Situation durch eine nicht erfolgreiche Versamung. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das zu diesem Zeitpunkt bereits erkannt werden kann.
- Der Polygonatum verticillatum (Quirlblättriges Salomonsiegel) weist noch keinen Blattwuchs auf. Knapp unter der Oberfläche sind die gelblich scheinenden Rhizome zu erkennen.
- Der Athamanta cretensis (Alpen-Augwurz) scheint sich zu etablieren, hat aber noch nicht eine schöne Erscheinung.
Nun sind auch die Blätter der Narcissus poeticus 'Actaea' (Dichter-Narzisse) und somit der letzten Zwiebelpflanze erschienen. Die eingeplanten Eremurus himalaicus (Himalaya-Steppenkerze) sind mit der letzten Lieferung im Herbst angekommen als bereits Schnee auf der Rabatte lag. Die Pflanzung dieser Zwiebel wird somit auf den Herbst 2024 vertagt. Ebenso habe ich von folgenden beiden Stauden nur Samen gefunden, die ich später gerne aufziehen und aussetzen möchte:
- Papaver rhaeticum (Rätischer Mohn)
- Ranunculus glacialis (Gletscher-Hahnenfuss)
26.05.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
9°
75%
Sonnig, kein Regen, leicht Wolken
5 km/h
Foto: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Gegenüber der zweiten Pflanzung unter der Woche hat sich bis heute (Wochenende) nichts verändert.
Da sich meiner Meinung nach die im Herbst gesetzten Athamanta cretensis (Alpen-Augwurz) nicht schön entfalten, habe ich bei unserem Workshop in der Wildstaudengärtnerei von Patricia Willi nochmals fünf Stück gekauft und dazugesetzt. Ich werde über den Sommer beobachten, ob sich die im Herbst gesetzten und mit der Post versandten Pflanzen anders entfalten, wie die, die ich im Frühling gepflanzt habe und die mit dem Auto transportiert wurden.
31.05.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
2°
95%
14mm Regen, stark bewölkt / neblig
12 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die Sesleria autumnalis (Herbst-Blaugras) sind sehr gelblaubig angeliefert worden. Ich habe mich allerdings nicht getraut sie auf Handhöhe über dem Boden abzuschneiden, was wahrscheinlich einen schönen grünen Austrieb antreiben würde.
Foto: Catia Erhard
01.06.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
5°
95%
Kein Regen, stark bewölkt
8 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die Muscari armeniacum 'Peppermint' (Traubenhyazinthe) haben als erster Geophyt begonnen zu blühen. Sehr unscheinbar schmiegen sie sich an die aufgestellten Steinplatten.
Fotos: Catia Erhard
09.06.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
12°
75%
1 mm Regen, stark bewölkt / neblig
8 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) beginnen stark Zuwachs zu machen. Die Blüten der Muscari armeniacum 'Peppermint' (Traubenhyazinthe) scheinen nun etwas kräftiger. Die Köpfe der Allium aflatunense 'Purple Sensation' (Zierlauch) sind startbereit.
Foto: Catia Erhard
15.06.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
7°
95%
9 mm Regen, stark bewölkt / neblig
10 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die erste Blüte von Allium aflatunense 'Purple Sensation' (Zierlauch) und Narcissus poeticus 'Actaea' (Dichter-Narzissen) sind aufgegangen. Die Pflanzen scheinen nun allgemein in die Höhe zu wachsen.
Foto: Catia Erhard
16.06.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
11°
80%
Sonnig, über die Nacht 2mm Regen, leicht bewölkt
5 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Gegenüber dem Vortag hat sich nichts verändert. Das Wetter ist allerdings ersichtlich schöner.
Fotos: Catia Erhard
28.06.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
16°
65%
Sonnig, kein Regen, keine Wolken
6 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Nun sind praktisch alle Zierlauch und Dichter-Narzissen in voller Blüte. Die Traubenhyazinthen neigen gerade dem Ende ihrer Blütezeit zu. Im Bereich der Felsspaltimitation übernehmen aber gleich die Athamanta cretensis (Alpen-Augwurz) mit ihrer feinen Blüte die Show.
Fotos: Catia Erhard
04.07.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
10°
80%
Sonnig, kein Regen, keine Wolken
7 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die erste Helenium Hybride 'Waltraut' (Sonnnenbraut) beginnt zu blühen. Die erste Blüte ist ersichtlich.
Fotos: Catia Erhard
17.07.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
14°
85%
Sonnig, kein Regen, leicht Wolken
6 km/h
Fotos: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Die Geophyten sind nun alle verblüht. Alle Pflanzen der Helenium Hybride 'Waltraut' (Sonnenbraut) blühen nun in einem kräftigem orange. Der Blütenstand von Eryngium x zabelii 'Big Blue' (Mannstreu) hat sich ausgebildet. Nun fehlt nur noch, dass er sich blau färbt. Thalictrum aquilegiifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) blüht in den Farben weiss bis rosa. Gemäss Bestellung wurden alles Pflanzen ohne Sorte gesetzt.
Ich habe den ersten Pflegedurchgang gemacht. Dabei ist viel Beikraut angefallen. Ich habe etwa 4-5 Schubkarren gefüllt. Es hatte folgende Beikräuter: Echte Kamille (einjährige Pflanze), Sumpfblättrige Ampfer (Blacke), Ampfer-Knöterich, Weissklee, Ackerkratzdistel, Brennessel, Hirtentäschchen.
Zwischen den Steinplatten ist es mühselig zu jäten. Vor allem der Klee hat sich da gut angesiedelt.
20.07.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
16°
70%
Sonnig, kein Regen, leicht bewölkt
6 km/h
Foto: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Ist dieser kurzen Zeit vom 17.07.2024 bis heute sind gerade die Delphinium elatum und Delphinium elatum 'Morgentau' (Hoher Rittersporn) aufgegangen. Nun blühen auch die Salvia nemorosa 'Caradonna' (Steppen-Salbei). Ebenfalls die Campanula chochleariifolia (Niedliche Glockeblume) haben in den letzen drei Tagen begonnen zu blühen.
01.08.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
16°
80%
3mm Regen, leicht bewölkt
6 km/h
Fotos: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Die ersten giftigen Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) und Eryngium aplinum (Alpen-Mannstreu) haben begonnen zu blühen. Leider habe ich es nicht geschafft die wilden Eisenhute anschauen zu gehen. Am Kamm zwischen dem Madris und dem Val di Lei (Italien) gibt es ein grosses Feld. Ebenfalls die Echinacea purpurea 'Green Jewel' (Grüner Sonnenhut) haben die grünen Köpfchen ausgestreckt und beruhigen den wilden Bauerngarten ein wenig. Das markante Gras Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) hat begonnen zu blühen. Ebenfalls Sesleria autumnalis (Herbst-Blaugras) blüht. Die wolkigen Blüten von Thalictrum aquilegiifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) sind verschwunden.
11.08.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
18°
60%
Sonnig, kein Regen, keine Wolken bis leicht bewölkt
4 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Die beiden Hemerocallis citrina (Zitronen-Taglilie) und Hemerocallis Hybride 'Crimson Pirate (Taglilie). Wobei die rotblühende Sorte 'Crimson Pirate' die Blüte ganz unten am Horst gemacht hat.
Fotos: Catia Erhard
17.08.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
16°
70%
Sonnig, kein Regen, stark bewölkt
2 km/h
Fotos: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Mitte August haben folgende Pflanzen begonnen zu blühen:
Liatris spicata 'Floristan Weiss' (Weisse Prachtscharte) und Silphium mohrii (Kompassblume)
Und folgende haben aufgehört zu blühen:
Athamanta cretensis (Alpen-Augwurz)
25.08.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
12°
80%
Sonnig, kein Regen, stark bewölkt, erst am Abend schön
8 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Seit der letzten Protokollierung hat keine weitere Pflanze begonnen zu blühen.
Fotos: Catia Erhard
31.08.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
16°
50%
Sonnig, kein Regen, leicht bewölkt, ab Mittag schön
4 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Eryngium x zabelii 'Big Blue' (Mannstreu) hat aufgehört zu blühen.
Fotos: Catia Erhard
11.09.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
10°
80%
5 mm Regen, leicht bewölkt / neblig
6 km/h
BEOBACHTUNGEN:
Es hat bereits das erste Mal geschneit und die Rasen-Schmiele sind teils niedergedrückt worden.
Fotos: Catia Erhard
15.09.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
2°
75%
kein Regen, leicht bis stark Wolken, es hat kurz davor geschneit
18 km/h
Fotos: Catia Erhard
BEOBEACHTUNGEN:
Es hat vor einem Tag das zweite Mal geschneit und es lag dabei 5 cm auf der Rabatte. Die Rasen-Schmiele wurde noch mehr niedergedrückt. Am Morgen hat sie Sonne den Schnee aber wieder zum Schmelzen gebracht.
Zu diesem Zeitpunkt haben die Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) und die Salvia nemorosa 'Caradonna' (Steppen-Salbei) aufgehört zu blühend.
20.10.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
8°
85%
kein Regen, stark bewölkt
8 km/h
Fotos: Catia Erhard
BEOBACHTUNGEN:
Chrysanthemum indicum 'Beppie Purpur' (Winter-Aster) blüht nebst den Gräsern Rasen-Schmiele und Herbst-Blaugras noch als einzige Blütenstauden. Die letzten Grünen Sonnenhüter haben ihre Blüten verloren und zieren noch als braune Samenstände. Silphium mohrii (Kompasspflanze) ist verblüht und ziemlich schnell braun geworden. Die Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) und Athamanta cretensis (Alpen-Augwurz) haben sich ins Herbstgewand gelegt und dementsprechend ins bräunliche-orange verfärbt.
Vor der Aufnahme habe ich den zweiten Pflegedurchgang gemacht. Es hatte ein weniger Beikraut als noch Mitte Juli.
03.11.2024
Temperatur:
Relative Luftfeuchtigkeit:
Sonne, Regen, Wolken, Schnee:
Windgeschwindigkeit:
6°
80%
Sonnig, kein Regen, keine Wolken
7 km/h
Ausgeführte Arbeiten:
- neue Zwiebeln setzen
- 3-5 cm Humus aus dem Tal über die ganze Fläche ergänzen
Neue Zwiebeln:
Tulipa 'Request', Tulipa 'Artist', Tulipa 'Orange Marmelade', Tulipa 'Orange Princess', Camassia quamash, Eremurus Ruiter-Hybride 'Romance', Muscari azureum, Tulipa batalinii 'Red Gem', Tulipa miscellanous 'Little Princess', Tulipa bakeri 'Lilac Wonder'
Fotos: Catia Erhard
Beobachtungen:
- keine neuen Beobachtungen gegenüber dem 20.10.2024
Fotos: Catia Erhard
Die obengenannten Angaben zum Wetter von der Website meteoblue.com bezogen und mit dem aktuellen Wetter verglichen.
Fotos: Catia Erhard
Tierwelt
Dokumentation der Tierwelt im neuen Gartenteil
Ruth Klucker, die ganzjährige Bewohnerin des Hofes Ramsa, ist passionierte Wildtierbeobachterin und kennt nahezu jedes Tier, welches sich auf dem Hof aufhält.
de44eSchmetterling | Ruth hat folgende Schmetterlinge gesichtet: – Brauner Bär – Admiral – Kleiner Fuchs – Apollo – Trauerfalter – Taubenschwänzchen – Dukaten-Feuerfalter – Diverse Bläulinge, Weisslinge und Perlmutterfalter (nicht genau bestimmt) Die Schmetterlinge wurden teils in Gartennähe entdeckt. Beim Recherchieren habe ich allerdings bei all diesen Schmetterlingen oft einheimische Pflanzen als Nahrungsquelle entdeckt, was darauf hinweist, dass die Pflanzen im Tal ausschlaggebend sind und nicht der isolierte Gartenbereich. |
Maulwurf | Im Bereich des Flachstahls habe ich Maulwurfhügel entdeckt. Ich gehe davon aus, dass sie durch die Erhöhung der Rabatte wieder kehrt gemacht haben. |
Rehe & Hirsche | Das grosse Vorkommen von Rehen und Hirschen haben mich dazu bewegt, den Zaun wieder gleich hoch wie zuvor auszugestalten. Glücklicherweise hat sich kein Tier in den Garten begeben. |
Regenwürmer | Beim Jäten bin ich auf eine Vielzahl von Regenwürmer gestossen, die fleissig Luft in den Boden bringen und ihn auflockern. |
Terminprogramm
Struktur und Überblick, effiziente Zeiteinteilung, Fristen einhalten
Damit ich und meine vielen helfenden Hände diese Punkte erreichen konnten, haben ich mir vorgängig einen Zeitplan erstellt.
PDF-Download «Terminprogramm Diplomarbeit Catia Erhard»
Fazit
In meiner Diplomarbeit habe ich untersucht, wie sich Stauden aus milderen Lagen auf dem Gehöft. Underem Ramsa. auf 1750 m.ü.M verhalten. Das Ziel war es eine Rabatte in Bauerngartenästhetik zu planen – auszuführen – zu pflegen – und während einem Jahr Beobachtungen anzustellen. Weiter war es mir wichtig das Aufeinanderprallen von Kultur und Natur zu einem wilden, funktionierenden Gesamtbild mit einer Höhenstaffelung zusammenzubringen. Der passende Standort war zu Beginn noch nicht klar. Mit einer Standortevaluation konnte ich ihn jedoch ausfindig machen. Aus dieser Standortevaluation ging hervor, dass der Eingangsbereich und bestehende Sitzplatz vor dem Doppelwohnhaus geeignet ist und die Blicke der meisten Besucher auf sich zieht. Mit dem Standort bin ich persönlich sehr zufrieden und auch die Bauherren finden Gefallen an der Aufwertung des Aufenthaltsbereiches. Der Garten wirkt trotz des hohen Zaunes als Anziehungspunkt auf dem Hof und lockt, auch wenn teils etwas unerwünscht, fremde Tagestouristen an. Das Gesamtbild spricht also viele Leute sehr an. Ebenfalls alle Mitwirkenden haben am Ergebnis Freude. Mir persönlich entspricht die Ausgestaltung der Rabatte in ihrer Form mit der kleinen Natursteinmauer, der wiederverwendeten Einfriedung und des erweiterten Gartenbereiches. Die Rabatte gliedert sich sehr schön in die atemberaubende Naturkulisse des rauen Tales. Bezüglich Bepflanzungsbild bin ich eher der geordnete Typ und muss diese Wildheit erst schätzen lernen. Konzeptionell denke ich, habe ich das gewählte Zielbild des erweiterten Hochstaudenflures aber erreicht. Der wilde Charakter mit Höhenabstufung ist vorhanden. Am Gestaltungskonzept würde ich dementsprechend nichts anpassen, denn in Zukunft wird sich die Bepflanzung noch üppiger präsentieren.
Aus Unsicherheit wegen des strengen Winters habe ich die Zierpflanzen erst Ende Mai gepflanzt, nachdem der Schnee geschmolzen war. Rückblickend wäre es jedoch nicht notwendig gewesen, einen Teil der Pflanzung auf das Frühjahr zu verschieben. Die dicke Schneedecke hätte die Pflanzen sicherlich ausreichend geschützt und die Zierpflanzen hätten bereits im ersten Jahr, ähnlich wie die einheimischen Pflanzen, einen kräftigeren Zuwachs erzielen können.
Mein allgemeiner Eindruck zur Pflanzenwahl war, abgesehen von einigen Ausnahmen, positiv. Die meisten Pflanzen werden sich gut entwickeln und der Garten wird insgesamt zum gewünschten Bild gedeihen, welches absolut passend zur Umgebung wirkt. Folgende Pflanzen hinterfrage ich:
• Angelica (Engelwurz): Diese Pflanze hat sich als kurzlebig herausgestellt und ist daher weniger geeignet, als wichtige Solitärpflanze zu dienen. Dennoch bleibt mir abzuwarten, wie sie sich in ihrer Blüte präsentiert. Basierend auf der Blütenentwicklung werde ich entscheiden, ob ich eine kontinuierliche Nachpflanzungen für sinnvoll erachte.
• Foeniculum (Fenchel): Die Pflanze hat sich nicht gelohnt. Ich gehe davon aus, dass sich die Samenausreifung, die sonst im Oktober-November geschieht, hier oben nicht stattfinden kann.
• Iris variegata und Iris orientalis: Erstaunlicherweise haben diese beiden Irisarten keinen Zuwachs gezeigt, was für mich enttäuschend war, da ich mich sehr auf die Blüte der Iris variegata gefreut hätte. Ich werde aber weiterhin abwarten, ob sie sich noch entwickeln werden.
• Euphorbia villosa (Wollige Wolfsmilch): Hier bin ich ebenfalls gespannt, ob sich die Pflanze im weiteren Verlauf noch entwickeln wird.
• Polygonatum verticillatum (Quirlblättrige Weisswurz): Diese Pflanze hat sich nicht wie erwartet entwickelt und bleibt unter den Erwartungen.
Meine Frage zu Beginn der Arbeit „Ist es verantwortungslos in der Nähe naturnaher Gebiete Zierpflanzen zu pflanzen?“ kann ich wie folgt beantworten: Es ist nicht zwangsläufig verantwortungslos, sondern kann im Gegenteil sogar einen .ökologischen und .ästhetischen Mehrwert bieten, wenn es mit Bedacht geschieht. Viele Zierpflanzen bieten wertvolle Nahrungsquellen und Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere und tragen so zur Förderung der Artenvielfalt bei. Wichtig dabei ist es eine gezielte Pflanzenauswahl durchzuführen. Die Pflanzen dürfen auf keinen Fall einen starken Ausbreitungsdrang haben. Wenn dies geschieht, stellt das Anlegen von Zierpflanzen in der N.he der Natur eine kreative und artenerweiternde Massnahme dar, die sowohl der Natur als auch dem Menschen zugutekommt. Ich bin der Meinung, dass der neu erschaffene Gartenteil mit Sicherheit Wechselbeziehungen mit Tieren eingehen wird. Bis anhin konnte ich aber nicht bestimmen, ob die oft gesehenen Schmetterlinge auch Nektar der gepflanzten Stauden sammeln oder die Raupen an den Blättern fressen. Die Pflege war in diesem Jahr gut zu bewältigen und hielt sich im Rahmen. Im kommenden Jahr wird jedoch voraussichtlich ein zusätzlicher Pflegedurchgang nötig sein. Das insgesamt wilde Erscheinungsbild der Pflanzung sorgte dafür, dass es auch dieses Jahr nicht störend wirkte, wenn hin und wieder eine Echte Kamille oder andere Beikräuter aus der Pflanzung hervorschossen. Für die Zukunft plane ich, meine Mama in die Pflege der Pflanzung einzuweisen, damit sie mit der Zeit selbst weiss, wie die Rabatte optimal zu jäten ist. Dennoch werde ich mich weiterhin intensiv um die Rabatte kümmern – nicht nur aus Pflichtbewusstsein, sondern auch aus persönlichem Interesse. Schliesslich möchte ich sagen können, dass ich eine geschlossene Pflanzendecke aus der Kombination von einheimischen Hochstauden und Zierpflanzen geschaffen habe. Bis dieses Ziel erreicht ist, wird es allerdings noch etwas Geduld erfordern.
Fazit meiner gesamten Arbeit: Es war für mich extrem spannend, eine Pflanzplanung so intensiv und detailliert unter die Lupe zu nehmen. Im Alltag fehlt oft die Zeit, geplante Bepflanzungen immer wieder zu begutachten und zu analysieren. Besonders berührt hat mich die grosse Hilfsbereitschaft meiner Familie und Freunde. Ich hätte nie erwartet, dass aus einer ursprünglich gartenaffinen Einzelarbeit am Ende ein gemeinschaftliches Werk entstehen würde, an dem auch diejenigen mitwirken und Freude haben, die zu Beginn wenig Interesse an Pflanzen und Gärten hatten.
Alles in allem bin ich sehr dankbar, dass ich mir diese Aufgabe ausgesucht habe. Sie wird mich an diesem Ort sicherlich noch lange begleiten und prägen.
Fotos: Catia Erhard