Beim Thema Garten ist es wie bei allen Wissenschaften: Forschung und Entwicklung bringen uns weiter. Entdecken Sie hier unser Gartenlabor, in dem wir unsere persönlichen Forschungsprojekte gerne mit Ihnen teilen.

zukunftsprojekt: klimagarten

Herzlich willkommen!

Möchten Sie mehr über das Zukunftsprojekt «Klimagarten» erfahren? Dann sind Sie hier genau richtig. Wir sind eine 4er Gruppe passionierter Teilnehmer:Innen der Masterclass «Gestalten mit Pflanzern», und wir präsentieren Ihnen hier gerne unser Projekt.

Martina Hugi
Kuster Gärten, Geschäftsführerin Personal / Finanzen / Marketing, Landschaftsgärtnerin EFZ

Claudia Meyer
Salamander Naturgarten, Vorarbeiterin Gartenpflege / Mitarbeiterin Gartencoaching & Bepflanzungen, Landschaftsgärtnerin EFZ

Gion Rudolf Caduff
Gion Rudolf Caduff, Geschäftsführer, Baumschulist EFZ

Catia Erhard
Zuber Aussenwelten, Landschaftsarchitektin BSc FHO

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Mehr Informationen

Ziel der Projektarbeit

Die Projektarbeit wird über die ganze Dauer des Kurses in vierer Gruppen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der praktischen Umsetzung. Ziel ist es den Umgang mit klimaresistenten Pflanzen zu schulen und in diesem Teilgebiet Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Die Projektarbeit kann auch im Nachgang an die Masterclass „Gestalten mit Pflanzen“ eigenständig und zu jeder Zeit durch die Kursteilnehmer:Innen besucht werden, um die weitergehende Entwicklung zu beobachten.

Erste Begehung

Fotos: Catia Erhard

Projekt

Mit Beat Graf, Olivier Zuber und Maja Tobler


Plan: Catia Erhard

PDF-Download «Plan Klimagarten gesamt»

PDF-Download «Plan Klimagarten Futur»

Gärtnern unter neuen Bedingungen

Zu den zentralen Herausforderungen des Klimawandels zählen unter anderem der steigende CO2-Ausstoss sowie verkürzte Winter, welche auch vor Gärten keinen Halt machen. Um diesen Problemen zu begegnen, bieten sich Klimagärten als Lösungsansatz an. Doch was versteht man unter einem Klimagarten? Während Wikipedia diesen als klar definiertes Messfeld beschreibt, geht die Academy einen Schritt weiter und versteht darunter die Gestaltung und Pflege von Gärten, um sie an den Klimawandel anzupassen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Dabei spielen Faktoren wie Wasser, Boden, Flora und Fauna eine entscheidende Rolle. In den vergangenen Jahren haben extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitzewellen und Dürren auch in Gärten deutliche Spuren hinterlassen, wie zum Beispiel trockenheitsbedingte Schäden an immergrünen Pflanzen. Zudem treten Schadinsekten, wie diverse Splintkäfer, vermehrt auf und befallen geschwächte Pflanzen.

Heute wissen wir, dass Klimagärten eine wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel spielen können. Klimatische Veränderungen beeinflussen das Pflanzenwachstum und können dazu führen, dass bestimmte Pflanzenarten in bestimmten Regionen nicht mehr gedeihen. Daher müssen wir uns an die veränderten Bedingungen anpassen und uns auf Pflanzen konzentrieren, die besser an die neuen Bedingungen angepasst sind.

In einem Klimagarten werden Pflanzen ausgewählt, die für das lokale Klima geeignet sind, unter Berücksichtigung der erwarteten klimatischen Veränderungen in der Region. Die Pflanzen müssen widerstandsfähiger gegen Hitze, Dürre, Starkregen oder andere extreme Wetterereignisse sein, die häufiger auftreten werden. Ein solcher Garten kann dazu beitragen, die Biodiversität in der Region zu erhalten und auch eine ästhetische Komponente bieten.

Zusätzlich ist es wichtig, bei der Auswahl der Pflanzen und der Gestaltung des Klimagartens auch auf ökologische Aspekte zu achten. Durch die Verwendung von standortangepassten Pflanzen und umweltfreundlichen Materialien können wir einen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Gartenkultur leisten.

Insgesamt bietet ein Klimagarten eine Möglichkeit, sich aktiv an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben.

Was bedeutet der Klimawandel für die biologische Vielfalt? Welche Arten verschwinden, welche werden wir neu bei uns antreffen? Welche Pflanzen werden in Schweizer Gärten künftig angepflanzt? Und welche Auswirkungen hat das für das Stadtgrün?

Aufgabe

Wir sind in Gruppen beauftragt, eine Rabatte im zukünftigen Klimagarten des Gartenateliers Domat/Ems zu gestalten, welche sich mit Pflanzen befasst, die in Zukunft im mitteleuropäischen Klima gedeihen werden. Das Ziel ist es, Rabatten zu entwerfen, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind.


1. Pflanzenwahl

Wählt Pflanzen aus, die den zukünftigen klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa entsprechen. Berücksichtigt dabei die Auswirkungen des Klimawandels und die sich ändernden Witterungsbedingungen. Ihr könnt Fachliteratur konsultieren oder euch von Experten beraten lassen.

2. Gestaltungskonzept

Entwerft ein Gestaltungskonzept, das die ausgewählten Pflanzen harmonisch in die Gesamtanlage integriert. Berücksichtigt dabei Faktoren wie Farbkombinationen, Wuchsformen und Blütezeiten.

Erarbeitet ausserdem Vorschläge für Gehölze, die für den gesamten Klimagarten verwendet werden können und den Charakter der Anlage prägen werden. Diese werden dann im Gremium definitiv festgelegt.

3. Standortgerechtigkeit

Legt die Pflanzrabatten so an, dass sie nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional sind. Berücksichtigt dabei die Bedürfnisse der Pflanzen hinsichtlich Standort, Boden und Lichtverhältnissen.

4. Nachhaltigkeit

Achtet auf Nachhaltigkeit und ökologische Verträglichkeit. Verwendet z.B. möglichst regionale und standortangepasste Pflanzen sowie umweltfreundliche Materialien.

5. Dokumentation

Dokumentiert die Arbeit und haltet die wichtigsten Schritte und Entscheidungen fest. Dies erleichtert nicht nur die spätere Pflege des Klimagartens, sondern dient auch als Inspirationsquelle für zukünftige Projekte.

6. Zeitplan

Legt einen Zeitplan fest, der die wichtigsten Schritte der Gartenplanung und -umsetzung enthält. Berücksichtigt dabei auch die Pflanzzeit der ausgewählten Pflanzen.

7. Abgabe

Präsentiert euere Gestaltungskonzepte, das Projekt und die Pflanzpläne in einer ansprechenden Form, z.B. als Zeichnungen oder Collagen. Erläutern dabei eure Entscheidungen und macht Angaben zur Umsetzung.

Termine & Abgabe

Termine

15. April 2023: Start

bis 17. Juni 2023: Konzept Erarbeitung

17. Juni 2023: Zwischenpräsentation

bis 19. August: 2023 Abgabe Pflanzenliste

13. & 14. Oktober: 2023 Ausführung/Bepflanzung

19. & 20. April 2024: Pflege

19. Oktober 2024: Abschlussbesprechung

24. Dezember 2024: Abgabe Dokumentation

Abgabe

Abgabeform: A4, Pläne A3

Inhalte: Konzept, Pflanzplan, Pflanzlisten, Pflegeplan


Zielsetzung

FUTUR – WAS.(VER-)BLÜHT.UNS?

Anhand eines Praxisbeispieles im Klimagarten, Gartenatelier Domat/Ems

In unserem Vorhaben, einen zukunftsfähigen Klimagarten zu gestalten, stehen wir vor der spannenden Herausforderung, Materialien und Pflanzen zu wählen, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch den extremen Wetterbedingungen standhalten können, die für den Standort in Domat/Ems typisch sind.

Um unserem Projekt einen einzigartigen Charakter zu verleihen, möchten wir, dass unser Klimagarten „spacig und abgefahren“ wirkt. Dabei spielen auch die möglichen Schlagwörter für den Projektname eine wichtige Rolle: Vergänglichkeit, Aufbruch, Veränderung, Sukzession und die Eroberung der Natur.

Ein zentraler Aspekt unseres Konzeptes ist die Gestaltung eines Erosionskeiles. Die Erdbeton-Mauer wird bewusst aufgebrochen, um eine eindrucksvollen Keil zu erzeugen, der bepflanzt wird. Wir haben die Mauer bewusst mit einigen Ausbuchtungen und Löchern deformiert, damit die prägnante Mauerkrone trotz fortschreitender Erosion etwas in den Hintergrund rückt.

Die Auswahl der Materialien und Pflanzen haben wir so gewählt, dass ein Wurzelstock und teils knorrige Charakterpflanzen als Pendant zur graulaubigen Bepflanzung wirkt. Das Farbkonzept wurde so definiert, dass die Graulaubigkeit der Pflanzen dominiert und als Hauptfarbe ins Auge tritt. Durch vielfältige Texturen und Marmorierungen der Blätter soll die Bepflanzung lebendig werden und Tiefen entstehen. Die Pflanzen werden sich also trotz ähnlicher Farbtöne visuell voneinander unterscheiden. Bei den Blütenfarben schaffen die Komplementärfarben Blau/Violett und Gelb ein kontrastreiches Bild.

analyse

Anhand der Analyse fundierte Entscheidungen treffen.

Die Analyse dient mehreren wichtigen Zwecken: Bestandsaufnahme und Verständnis der AusgangssituationErkennen von AnforderungenChancen und RisikenNachhaltigkeit und Effizienz. Die Analyse ist die Grundlage für das Konzept und die Gestaltung.
RAUMBEZUG

Abbildung: GeoGR AG, AV grau, im Photoshop bearbeitet | Quelle: www.geogr.mapplus.ch

KLIMABEDINGUNGEN

Die Alpen werden oft mit reichlich Niederschlag in Verbindung gebracht. Im Winter liegt viel Schnee und im Sommer sorgen Wärmegewitter über den Bergen für ausreichend Niederschlag. Dies ist jedoch nicht in allen Bergregionen der Fall und es gibt auch trockene Regionen, Domat/Ems gehört dazu. Domat/Ems liegt in einem Inneralpinen Trockental, im Jahr 2022 gab es nur 644mm Niederschlag. In den Bergregionen stauen sich auf der Wind zugewandten Seite Wolken und Feuchtigkeit, Niederschläge sind die Folge. Auf der Wind abgewandten Seite sinkt die Luft hingegen ab, Wolken lösen sich auf und es bleibt trocken.

Temperaturen 2022

Durchschnittstemperatur

Tiefsttemperatur

Höchsttemperatur

11.8 °C

-7.5 °C

35.1 °C

Niederschlag 2022

Niederschlag

643.8 mm

Wind

Abbildung: GeoGR AG, AV grau, im Photoshop bearbeitet | Quelle: www.geogr.mapplus.ch

Winterhärtezonen

WHZ 7

-18 °C bis -12 °C

WHZ 5

-29 °C bis -23 °C

BODEN

Der Boden im Gartenatelier in Domat/Ems haben wir bei einer Bodenprobe zusammen analysiert. Die Schichtungen des Bodens waren gut sichtbar und es gab sehr wenig Skelettanteil. Bis ca. 70cm tief besteht der Boden vorwiegend aus sandigen Schluff, vereinzelt waren Wurzeln vorhanden und wenige Regenwürmer. Ab einer Tiefe von 110cm waren Rosteinlagerungen zu sehen und der Sandanteil war geringer. Nach der Besprechung sind wir zum Schluss gekommen das es sich um einen Auenboden mit Einwaschungen handelt. Da das Gartenatelier im Rheintal liegt wurde dieses Gebiet früher periodisch überschwemmt, beim Anstieg des Wassers werden die Böden abgetragen und beim Rückgang überschüttet. Daher kommt die typisch Schichtung bei Auenböden.

Fotos: Claudia Meyer

Im Klimagarten wurden die verschiedenen Flächen bereits vorbereitet, Aushub wurde erstellt und Erbetonmauern gebaut. Die Flächen hinter den Erdbetonmauern wurden mit Kiessand 0/45mm aufgefüllt. Das lokal verfügbare Material hat keine langen Transportwege hinter sich, bevor es hier im Klimagarten eingebaut wurde. Die Fläche welche wir bepflanzten liegt leicht erhöht und das Wasser kann gut abfliessen. Entsprechend haben wir unsere Pflanzen ausgewählt für magere, trockene Standorte.

Skizze: Claudia Meyer

Bepflanzungskonzept

„Forget flower in summer – focus on foliage and the diversity of texture.“

by Olivier Filippi

Bepflanzungskonzept allgemein

Was (ver-)blüht uns? Unser Konzept stützt sich auf die Aussage von Olivier Filippi „Forget flower in summer – focus on foliage and the diversity of texture.“ Welche trockenheitsverträglichen Pflanzen etablieren sich in Zukunft und vermögen uns mit ihren aussergewöhnlichen Strukturen zu beeindrucken? Wir möchten das Augenmerk nicht auf die malerischen Farbkompositionen legen und ein Gemälde erschaffen, sondern ein skulpturales Bild mit Strukturen komponieren. Leitelemente sind knorrige Charakterpflanzen und einen Wurzelstock. Zusammen mit immergrünen Pflanzen geben sie der Bepflanzung das ganze Jahr über einen ansehnlichen Anblick. Als zusätzliches Experimentierfeld möchten wir einen Maueraufbruch in Form eines Erosionskeiles erstellen. Durch Starkniederschläge kann es in diesem anders angelegten Teilstück der Bepflanzung durch anderen Einflussfaktoren zu schnellerer Veränderung kommen. Der Keil wird blau bepflanzt um den Wasserfluss in Richtung tiefster Punkt der gestalteten Landschaft anzudeuten. Die Bepflanzung wird vor der Mauer gezogen und verbindet den oberen Bereich mit jenem vor der Mauer. Punktuell werden Strukturtupfer in die geradlinigen Schichten der Steilwände gesetzt, um diese aufzulösen.

Form- und Strukturkonzept

Pflanzen bieten mehr als farbige Blüten. In unserem Konzept stehen verschiedene kräftig wirkende Blattstrukturen im Vordergrund. Skurrile und spacige Laubschmuckpflanzen finden ihren Platz nebeneinander und werden spannungsvoll miteinander kombiniert. Unterschiedliche Blüten-, Laub- und Wuchsformen … . Der Laubattraktivität wird eine Beachtung geschenkt, damit das ganze Jahr über immergrüne Strukturen vorhanden sind.

Farbkonzept

Begleitend zu den grünen und silbern schimmernden Laubfarben wird das beruhigende violett-blau in den Blüten in unserer Bepflanzung dominieren. Als Highlight wird die lebhafte Farbe gelb eingesetzt, die in der symbolischen Bedeutung für die Ewigkeit steht und unserer Pflanzung eine Beständigkeit gibt. Diese zwei sich kontrastierenden Farben, die in verschiedenen Farbtönen von hell bis dunkel und in unterschiedlicher Quantität eingesetzt werden, bringen sich gegenseitig zum Leuchten. Das Gelb kann in Form eines gelben Flusses oder punktuell in die Pflanzung eingebracht werden. Die Komplementärfarbe blau wird flächig erscheinen.

Pflegekonzept

Bei allen Stauden wird eine Aussaat und somit eine Dynamik akzeptiert. Es wird nicht immer alles Verblühte abgeschnitten und die Sämlinge die in den Lücken aufkommen werden stehen gelassen. Nimmt eine Pflanze über Hand wird sie dezimiert, damit das Bild nicht zu einheitlich wird. Die Gräserlinien sollen als Struktur in der Bepflanzung erhalten bleiben.

Bepflanzungskonzept

Plan: Catia Erhard

PDF-Download «Plan Bepflanzungskonzept Futur»

Skizzen

Skizzen: 1 Claudia Meyer, 2 Martina Hugi

Blattstruktur – Blütenfarbe

Abbildung: im Indesign zusammengestellt | Quelle: divers gemäss Entwurfsmappe

Pflanzenauswahl 1.0

Pflanzbilder und Blütenkalender erstellt mit „Pflanzenreich by Petra Pelz“

Überprüfung der standortgerechten Pflanzenauswahl

Nach dem Prüfen der fachgerechten Standorte hat sich herausgestellt, dass der Alpenmannstreu (Erygium alpinum 'Blue Star') nicht auf solch trockenen Böden gedeiht. Wir haben zudem folgende Anpassungen vorgenommen: Da der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) einen ähnlichen Blütenstand wie Weichblättrige Bärenklau (Acanthus mollis) aufweist, haben wir diesen aus unserer Liste entfernt. Neu werden die Leitstauden durch die Indigolupine (Baptisia Hybride 'Purple Smoke') ergänzt. Diese Staude ist sehr kräftig und hat schöne dekorative Blütenkapseln. Den Diptam (Dictamnus albus 'Albiflorus') haben wir ebenfalls aus unserer Auswahl entfernt, da er nicht einen adäquaten Ausdruck für unser Konzept hat. Den Beifuss (Artemisia lucoviciana var. albula 'SilverQueen') haben wir aufgrund seiner starken Ausbreitung ebenfalls entfernt, da er den anderen stresstoleranten Pflanzen eine zu grosse Konkurrenz sein könnte. Die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) haben wird durch die Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana) ersetzt, da sie in ihrem Wuchs oft auseinanderfällt. Der Schlangen-Knoblauch (Allium sativum var. ophioscorodon) passt mit seinem geschwungenen Habitus besser zu unserem spacigen Auftritt als der Blauzungen-Lauch (Allium nevskianum). Dieser wurde ebenfalls aus der Liste entfernt. Da wir genügend gelbblühende Begleitstauden und Bodendecker haben, fällt die Italienische Strohblume (Helichrysum italicum 'Silbernadel') ebenfalls aus den engeren Auswahl raus. Sie wird zu mächtig und fällt im Habitus oft auseinander.

Pflanzenauswahl 2.0 (definitiv)

Pflanzbilder und Blütenkalender erstellt mit „Pflanzenreich by Petra Pelz“

Bepflanzungsmethode

Bepflanzungsmethoden

Aufgrund der revidierten Pflanzenauswahl 2.0 haben wir folgende Bepflanzungsmethoden definiert: Die Leitstauden werden mittig (rot) angeordnet. Geplant ist ein Leitstaudenmeer in den Farben violett, wobei der Weichblättrige Bärenklau (Acanthus mollis) als Punktstruktur im Leitstaudenmeer verwendet wird. Verfeinert und umgarnt wird das Meer durch Präriegras-Linien und Steppenkerzen-Gruppen. Die Begleit- und Bodendeckerstauden ordnen wir als Mosaikbepflanzung an. Zum Schluss werden in die Randbereiche Geophyten gepflanzt und der Erosionskeil mit Stein-Moltkie (Moltkia petraea) bepflanzt.

Verhältnis

Leitstauden

Begleitstauden

Bodendecker

Grasbänder

35%

35%

20%

10%


100%

6.80 m2

6.80 m2

3.90 m2

2.00 m2


19.50 m2


Leitstauden

Acanthus mollis

Limonium latifolium 'Violetta'

Baptisia australis 'Purple S.'

Phlomis samia

Caryopteris x cla. 'Sterling S.'

Begleitstauden

Salvia officinalis 'Nazareth'

Sideritis scardica

Euphorbia seguieriana ssp. n.

Bodendecker

Eryngium bourgatii

Ballota pseudodictamnus

Pulsatilla vulgaris

Grasbänder

Schizachyrium scoparius 'Ha Ha Tonka'

22.5%

15%

37.5%

15%

10%

33.3%

33.3%

33.3%

33.3%

33.3%

33.3%

100%

1.50 m2

1.00 m2

2.55 m2

1.00 m2

0.75 m2

2.26 m2

2.26 m2

2.26 m2

1.30 m2

1.30 m2

1.30 m2

2.00 m2

Pflanzplan

Plan: Catia Erhard

PDF-Download «Plan Pflanzplan Futur»

Pflanzliste

Pflanzliste

Unter folgendem Link stellen wir dir gerne unsere Pflanzliste zur Ansicht zur Verfügung.


PDF-Download «Pflanzliste Klimagarten Futur»

Blüten- und Ereigniskalender

Blüten- und Ereigniskalender

Unter folgendem Link stellen wir dir gerne unseren Blüten- und Ereigniskalender zur Ansicht zur Verfügung.


PDF-Download «Pflanzliste Blüten- und Ereigniskalender Klimagarten Futur»

Pflegemassnahmen

Wichtige Pflegemassnahmen für nachhaltiges Pflanzenwachstum

Pflegemassnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit und Ästhetik der Bepflanzung langfristig zu erhalten. Sie gewährleisten das optimale Wachstum der Pflanzen, fördern ihre Blühkraft und verhindern unerwünschte Verbreitung oder Verdrängung. 

PDF-Download «Pflegemassnahmen Klimagarten Futur»

Zeitplan

Struktur und Überblick, effiziente Zeiteinteilung, Fristen einhalten

Damit wir als Gruppe diese Punkte erreichen konnten, haben wir uns vorgängig einen Zeitplan erstellt.

PDF-Download «Pflegemassnahmen Klimagarten Futur»

Fotodokumentation

13./14.10.2023 – Pflanzung, Fotos: Claudia Meyer, Martina Hugi und Catia Erhard

Erkenntnisse der Pflanzung

  • Das Pflanzen der verschiedenen Stauden war mühsam, da auch grössere Steine im Auffüllmaterial vorhanden waren. Im Kies konnte dafür allerdings umso sauberer gearbeitet werden und der Boden wurde durch das Betreten nicht verdichtet.

Da nicht alle unserer bestellten Pflanzen angekommen sind, gab es für uns folgende Herausforderungen:

  • Es war herausfordernd die diversen neue Salvias zu recherchieren und direkt vor Ort einen passenden Standort in der bereits erstellten Pflanzplanung zu finden/integrieren.
  • Sedum reflexum sind nur zwei Stück anstatt 15 Stk gekommen. Diese hätten zur Begrünung und dem Brechen der breiten Mauerkronen dienen sollen.

19./20.04.2024 – erster Pflegedurchgang, Fotos: Claudia Meyer, Martina Hugi und Catia Erhard

Erkenntnisse erster Pflegedurchgang

  • Bis auf vier Stück sind von Moltkia petraea alle ausgefallen. Eingeplant waren ursprünglich 24 Stück. Wir werden sie jedoch in den nächsten Wochen nachpflanzen, um ihr nochmals eine Chance zu geben.
  • Die Mauer ist enorm erodiert über den Winter und hat viel Material am Mauerfuss abgelagert. Die neun Asplenium trichomanes wurden aus der Mauer „ausgeschwemmt“. Das ausgespülte Material hat einige Pflanzen, die wir unter der Mauer gepflanzt haben zugedeckt und sie sind dabei eingegangen. Speziell erwähnenswert ist dabei einer der speziellen Salvias. Wir hätten für die Mauerbegrünung eher eine klassische, starkwüchsige Pflanze auswählen müssen. Prädestiniert dafür wäre dabei eine Campanula poscharksyana oder Cymbalaria muralis.
  • Die zugestellten Salvia sind gut gewachsen und entwickeln sich. Wir waren überrascht über die malerischen Wuchsformen und atemberaubenden Blütenstände.
  • Die Beikrautmenge hält sich in Grenzen (ein Kübel). Wir waren positiv überrascht.

27.05.2024, Fotos: Catia Erhard

12./13.07.2024 – zweiter Pflegedurchgang, Fotos: Claudia Meyer, Martina Hugi und Catia Erhard

Erkenntnisse zweiter Pflegedurchgang

  • Ballota pseudodictamnus ist je nach Exposition sehr unterschiedlich stark gewachsen, unter der Mauer haben sie einen enormen Zuwachs gemacht.
  • Die diversen Salvias haben sich gut entwickelt.
  • Caryopteris x clandonensis 'Sterling Silver' hat sich extrem versamt. Teils werden die Sämlinge stehen gelassen und können bei Bedarf später auch umgesetzt werden. Vorzugsweise, werden aber nur diese stehen gelassen, die im Bereich des Leitstaudenmeers aufkommen.
  • Schizachyrium scoparium 'Ha Ha Tonka' sind bis auf fünf Stück alles ausgefallen. Ursprünglich waren 15 Stück eingeplant. Auch hier werden wir ihnen nochmals eine Chance geben und sie ersetzen.
  • Im Herbst möchten wir noch weitere Geophyten (Tulipa sylvestris und Fritillaria persica) hinzufügen, um den Frühlingsaspekt etwas zu intensivieren.
  • Die Beikrautmenge ist immer noch sehr niedrig.
  • Leider haben von den Steppenkerzen nur zwei Stück geblüht. Die Farbe, die geliefert wurde war lachsrosa. Gemäss unserem Farbkonzept hätten wir uns allerdings gelbe gewünscht.
  • Wir haben die Fläche mit mineralischem Dünger mit Nährstoffen versorgt.

31.08.2024, Fotos: Catia Erhard

18./19.10.2024 – dritter Pflegedurchgang und Zwiebelpflanzung, Fotos: Claudia Meyer, Martina Hugi und Catia Erhard

Erkenntnisse dritter Pflegedurchgang

  • Sedum reflexum und Pulsatilla vulgaris haben sich stark versamt. Auch von Acanthus mollis hat zwei Sämlige gebildet.
  • Die neu gesetzten Moltkia petraea sind erneut ausgefallen. Es sind nur die vier Alten vorhanden. Das Bachbeet haben wir mit weiteren Steinen ausgekleidet um die karge Fläche auszugestalten. Hier müssen wir uns eine Alternative überlegen.
  • Die Schizachyrium scoparium 'Ha Ha Tonka' haben sich nach der zweiten Pflanzung gut entwickelt. Sie kamen in einem besseren Zustand bei uns an, als bei der ersten Pflanzlieferung.
  • Die Beikrautmenge hat sich verdoppelt und dennoch ist es verhältnismässig eine geringe Menge.
  • Die Sämlinge der Paulownia tomentosa, welche sich im Klimagarten befindet sind sehr hartnäckig und sollten in regelmässigen Abständen kontrolliert und entfernt werden.

Fazit

In den verschiedenen Pflegedurchgängen haben wir festgestellt, dass unsere Rabatte noch etwas Entwicklungszeit benötigt. Unserer Meinung nach könnte die Ursache des geringen Zuwachses der einzelnen Pflanzen auch mit der diesjähreigen, tendenziell eher sehr nassen Witterung zu tun haben. Das Konzept sowie die Aufgabenstellung ist für eine sehr trockenheitsverträglichen Bepflanzung konzipiert. Unsere Rabatte liegt leicht schattiger als wir bei der Planung angenommen haben. Der Blautannenwald wirft doch sehr lange einen Schatten über den westlichen Teil des Klimagartens. Die grossen Leitstauden haben dieses Jahr alle noch nicht geblüht. Dementsprechend hat es nun über den Winter noch nicht die gewünschten strukturgebenden Aspekte.

Bis es eine geschlossene üppige Pflanzendecke geben wird, muss regelmässig und diszipliniert gejätet werden. Ein Augenmerk muss dabei wie erwähnt auf das in Zaum halten der Sämlinge von Caryopteris x clandonensis ’Sterling Silver’ gesetz werden. Falls das Schizachyrium scoparium 'Ha Ha Tonka' den Winter nicht überstehen sollte, möchten wir der folgenden Pflegegruppe ans Herz legen, die Gräserbänder weiter zu erhalten und einen passenden Ersatz zu pflanzen. Das Gras sollte aufrecht wachsen und dem Farbkonzept der Graulaubigkeit (blau, grau bereift) entsprechend.

Rückblickend würden wir die Bepflanzung auf jeden Fall wieder diesem spannenden Thema der Blattstrukturen widmen. Generell denken wir ist es bei einer Pflanzplanung wichtig eine Strukturvielfalt in die Bepfanzungen zu bringen und beim Verteilen zu achten, dass nicht mehrere Pflanzen mit der gleichen Blattform nebeneinander gepflanzt werden. Mit dieser Erfahrung dürfen auch wir als Pflanzenverwender nochmals lernen, dass eine Bepflanzung seine Zeit braucht um sich zum gewünschten Bild zu entwickeln. Wünschenswerterweise wird sich das Leitstaudenmeer unsere Bepflanzung in den nächsten Jahren zu einem grossen grünen Körper entwickeln und den kargen Kiesfläche als Pendant entgegen wirken. Ebenfalls die Ballota pseudodictamnus haben wir auf den Exkursionen bereits in üppigem Wuchs gesehen und freuen uns auf die wuchtig-weiche Einfassung.

Foto: Claudia Meyer

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