Die einen reisen in 80 Tagen um die Welt, die anderen begrünen seit 84 Jahren das Bündner Rheintal. Tauchen Sie ein in unsere bewegte Geschichte voller Enthusiasmus und Engagement für grüne Aussenwelten.
kleiner schatz
Ein Werk der Gebrüder Mertens befand sich in der Plansammlung des Gartenbauunternehmens Zuber Aussenwelten und wurde im Frühjahr 2024 ans Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur ASLA zur Aufbewahrung weitergereicht. Es handelt sich dabei um einen privaten Villengarten in Chur der zu Max Zubers Zeiten erbaut und später durch Olivier Zuber, seinem Enkel, für den neuen Eigentümer überformt werden durfte. Unter Einbezug der geschichtsträchtigen Gestaltung wurde der Garten modernisiert und den heutigen Wünschen zufolge umgestaltet.
Evariste Mertens
Landschaftsarchitekt, Zürich (1846 – 1907)
Evariste Mertens stammte aus einer belgischen Familie nahe Brüssels. Nach seinem Abschluss mit Auszeichnung an der Gartenbauschule unter Louis van Houtte in Gent, Belgien, im Jahr 1865 erhielt er ein Staatsstipendium für weiterführende Studien im Ausland.
Mit 24 Jahren kam er in die Schweiz und gründete 1870 gemeinsam mit seinem Studienkollegen Arnold Neher eine Gartenbaufirma in Schaffhausen. 1885 übernahm er eine Dozentenstelle für Obstbaukunde an der ETH Zürich, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1907 innehatte.
Die Gründung seiner eigenen Firma mit Baumschule in Hirslanden-Zürich erfolgte im Jahr 1889. Wie viele seiner Zeitgenossen war Mertens nicht nur an der Planung und Umsetzung von Gärten beteiligt, sondern widmete sich auch der Pflanzenzucht und betrieb eine Gärtnerei. Im Jahr 1903 wurde er auf der Schweizerischen Ausstellung für Land-, Forstwirtschaft und Gartenbau für seine exquisiten Pflanzenarrangements und sein winterhartes Koniferensortiment mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Insgesamt plante und realisierte Evariste Mertens zahlreiche aufwendig gestaltete Gärten und gilt als einer der bedeutendsten Landschaftsarchitekten seiner Zeit in der Schweiz.
Walter Mertens
Landschaftsarchitekt, Zürich (1885 – 1943)
Oskar Mertens
Landschaftsarchitekt, Zürich (1887 – 1976)
Die Firma von Evariste Mertens wurde von 1907 bis 1944 von seinen Söhnen weitergeführt. Die Gebrüder Mertens prägten in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die Gestaltung vieler Villengärten im architektonischen Stil vom Bodensee bis nach Bern. Sie wurden von renommierten Architekten für die Gestaltung von repräsentativen Bauwerken wie der Universität Zürich engagiert.
Walter Mertens besuchte die Gartenbauschule Châtelaine in der Nähe von Genf und absolvierte ein Praktikum in England, während Oskar Mertens an der ETH Zürich studierte und seinen Abschluss an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf machte. Neben der Geschäftsführung des Unternehmens war Oskar von 1913 bis 1940 als Lehrer für Gartenbau an der Gartenbauschule in Niederlenz tätig.
Nach dem Tod von Walter Mertens wurde die Firma unter dem Namen «Mertens und Nussbaumer» von Hans Nussbaumer weitergeführt.