Jede Bepflanzung beginnt mit einem Bild im Kopf. Flugs ist ein schöner Pflanzplan gezeichnet, doch der garantiert noch lange nicht, dass die ausgedachte Kombination auch auf die Dauer funktioniert. Standort, Untergrund, Konkurrenzverhalten und Ausbreitungsdrang der einzelnen Blütenstauden beeinflussen den Erfolg.
10 Pflanzkonzepte fürs Gartenatelier
30. Juli 2015
Kreatives Schaffen im Jugendstil-Glashaus des Gartenateliers. 
In Zweierteams erarbeiten die Studierenden ihre Pflanzkonzepte.
Erst die langjährige Erfahrung macht uns zu guten Pflanzenverwendern. «Echtes Können bedeutet praktisches Können» meint meine Frau Maja dazu. Sie leitet den aktuellen Lehrgang «Gestalten mit Pflanzen» an der Kantonalen Gartenbauschule Oeschberg. Dort lernen 20 Fachleute aus der grünen Branche in einer berufsbegleitenden Weiterbildung das Rüstzeug für das standortgerechte und ästhetische Verwenden von Pflanzen. Dazu gehört eine mehrjährige Praxisarbeit, bei der die Studierenden ihr Wissen in die Realität umsetzen. Auf der Suche nach geeigneten Pflanzflächen bot sich der neu gestaltete Park ums Gartenatelier Domat/Ems geradezu an. Gerne stellen wir den angehenden Pflanzengestaltern temporäre Beete zur Verfügung, auf denen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Jeweils im Zweierteam setzen sie sich mit einem berühmten Pflanzenverwender auseinander und entwickeln ein Konzept in seinem Sinne. Unter den Vorbildern sind bekannte zeitgenössische Grössen wie Beth Chatto, Piet Oudolf oder Cassian Schmidt, aber auch historische Legenden wie Karl Foerster oder Gertrude Jekyll.
Vor einigen Tagen präsentierten uns die Kandidaten im Glashaus des Gartenateliers ihre facettenreichen Konzepte. Wir freuten uns ab der Bandbreite an Ideen und aussergewöhnlichen Ansätzen. Ganz besonders geblieben ist mir jenes Team, das die englische Gartengestalterin Beth Chatto als Leitfigur hat. Mit dem Argument, Chatto habe selber nie mit Plänen gearbeitet, zeigten sie ihr Konzept statt auf Papier in Form eines bunten Teppichs, den sie aus ganz verschiedenen Materialien gewoben hatten. Das gute Stück zeigte exemplarisch, wie vielfältig ihre Pflanzung aussehen soll.
Ende September beginnen die Pflanzarbeiten, und wir sind schon jetzt gespannt, wie die Beete aussehen und sich entwickeln werden. Bis Ende 2017 liegt die Pflege ganz in den Händen der Studierenden und ein spannendes Experiment nimmt seinen Lauf.
Sie sind herzlich eingeladen, auf Voranmeldung bei uns im Park in Domat/Ems vorbeizuschauen!
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