Die Linde - ein schweizerisches Kulturgut

Die Linde – ein schweizerisches Kulturgut

Erst kürzlich sind mir von einer Landschaftsarchitekturkollegin aus Berlin die wahren Dimensionen unserer heutigen Gesetzgebung vor Augen geführt worden.

Unsere Gärten werden immer kleiner. Das soll nicht heissen, dass sie umso hässlicher werden – ganz im Gegenteil, wir Menschen werden uns der wahren Bedeutung der Gärten bewusst. Aber was ist mit unseren Bäumen? Wo stehen bei uns, insbesondere im Siedlungsraum noch stattliche Eichen, Linden oder Buchen? Das Verschwinden unserer grünen Wahrzeichen hat unter anderem einen ganz trivialen Grund: Die Gesetze lassen es nicht zu. Grössere Bäume müssen vielerorts mit einem Grenzabstand von 6 m gepflanzt werden. In welchem Garten ist den dies überhaupt noch möglich? Bäume machen Schatten, lassen das Laub fallen, locken allerlei Tiere an, verschmutzen die Fassaden – scheinbar sind Bäume also nur arbeitsintensive Nichtsnutze.

Doch wir vergessen oft die wahren Qualitäten stattlicher Bäume. Wer schon unter einer stattlichen Lindenallee flaniert ist oder sich in einer Gartenwirtschaft unter einer Platane niedergelassen hat kennt diese und weiss sie zu schätzen. In Deutschland beginnt man sich in Ballungszentren Sorgen zu bereiten über das Verschwinden unserer „grünen Freunde“. Bäume sind schnell gefällt, doch sie benötigen Jahrzehnte, bis Sie wieder zu Kulturdenkmälern herangewachsen sind. In unserer schnellen Welt vergessen wir das gerne.

Wir alle können etwas gegen diese schleichende, im Moment (noch) kaum sichtbare Entwicklung beitragen, damit die nächste und übernächste Generation sich am stattlichen Grün freuen und atmen kann. Grün ist nicht von heute auf morgen austauschbar.

Gartenkultur geht uns alle an!