Mit dem feierabendlichen Eintreten in den Garten lässt man Hektik und Arbeitsdruck weit hinter sich und kann sich zwischen blühenden Rosen, Thymianduft und heranwachsenden Zucchetti vorzüglich erden. Auf der Verpackung eines Kräutertees habe ich kürzlich den folgenden Aufdruck entdeckt, der sich trefflich auf den Garten ummünzen lässt: «Für alle, die der hektischen Lebensweise widerstehen möchten.» Wer gärtnert, weiss: Spätestens nach einer halben Stunde im grünen Reich ist man mit Ruhe und Zufriedenheit erfüllt. Die Gedanken haben Raum, sich in alle Richtungen zu entfalten, was nicht selten in neuen Ideen fruchtet. Und so hat, wer einen Garten sein eigen nennt, bei auftretenden Problemen stets einen verlässlichen Therapeuten zur Seite.

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Wohltuende Rosendüfte lassen die Alltagshektik vergessen.

Die Arbeit mit den Pflanzen ist erfüllend und gibt immer Anlass für Freude und zum Staunen. Die Prozesse von der Saat bis zur Ernte bieten sich an, philosophische Parallelen zum Leben zu ziehen. Wächst eine Pflanze nicht so schnell, wie man sich das wünschen würde, wird man zur Geduld gemahnt, und wenn der Hagel das Gemüse arg beschädigt, lernt man, daran nicht zu verzweifeln und noch einmal neu durchzustarten.

Der Gesundheitsaspekt eines Gartens ist nicht von der Hand zu weisen. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich immer schön ergonomisch bückt und für schwere Lasten die Karrette nimmt…

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Gartenarbeit bringt Ruhe und Zufriedenheit.

Wie wäre es, wenn die Krankenkassen künftig nicht nur einen Beitrag ans Fitness-Abo und an die Yogastunde, sondern auch für Gartenarbeit leisten würden? Im Sinne einer mentalen und körperlichen Gesundheits-Prävention sicher eine lohnenswerte Investition. Denn schliesslich führt der Weg zur inneren Zufriedenheit nicht selten durch einen Garten.

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