Wer auf Weltreise gehen will, ohne sich allzu weit von zu Hause zu entfernen, kommt in den Botanischen Gärten der Schweiz auf seine Kosten. Mit wenigen Schritten gelangt der Pflanzenfreund über die Schweizer Alpen in den Mittelmeerraum und von dort via Südafrika nach Neuseeland, Amerika und Asien.
BOTANICA – Woche der botanischen Gärten
11. Juni 2015
Botanische Gärten beherbergen Tausende verschiedener Pflanzen aus aller Welt, die alle mit Namen beschriftet sind. 
Freilandfuchsien im Botanischen Garten St. Gallen
Der ganze Globus ist, zumindest vegetationstechnisch, vertreten. Traditionellerweise sind die verschiedenen Arten nach ihrer Heimat gegliedert und fein säuberlich angeschrieben.
Botanische Gärten finden sich über die ganze Welt verstreut und auf jedem Kontinent ausser in der Antarktis. Allein in der Schweiz existieren, zählt man die Alpinen Gärten wie das Alpinum Schatzalp mit, weit über 20. Zumeist wurden sie ursprünglich zu Studienzwecken gegründet und sind oftmals den Universitäten angegliedert. In einem internationalen Netzwerk sind die Botanischen Gärten weltweit verlinkt und tauschen Wissen und Pflanzensamen aus.
Längst geht ihre Bedeutung jedoch über die Wissenschaft hinaus. Mit ihren alten Baumbeständen sind sie wertvoller Teil der jeweiligen Gartenkultur eines Landes und haben nicht nur für Pflanzeninteressierte, sondern allgemein für Erholungssuchende einen hohen Stellenwert.
Dabei steht nicht die kreative Gestaltung des Geländes im Vordergrund, sondern vielmehr die umfassende Präsentation der verschiedenen Pflanzen von der Riesen-Seerose bis hin zum Urwelt-Mammutbaum. Die Botanischen Gärten sehen es als ihre Aufgabe, nicht nur wissenschaftlichen Interessen nachzukommen, sondern auch einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Mit Vorträgen und wechselnden Ausstellungen bieten sie – zumeist kostenlos – spannendes Pflanzenwissen an.
Oftmals verbinde ich Städtereisen im In- und Ausland mit einem Besuch im Botanischen Garten. Es ist immer interessant zu sehen, wo die Schwerpunkte liegen und wie unterschiedlich die Ausstrahlung der Orte ist. Da ist etwa der Botanische Garten Zürich mit seinen charakateristischen Gewächshauskuppeln, oder der aussergewöhnliche Garten von Osnabrück, der auf dem Gelände zweier ehemaliger Steinbrüche liegt. Ein beeindruckendes Relief aus Steilwänden sowie ein riesiger Gesteinsblock, zu einem Alpinum umgestaltet, erinnern an die Vorgeschichte des Gartens.
Vom 13. bis 21. Juni findet in der Schweiz die Woche der Botanischen Gärten, die «Botanica 15» statt. Sie ist dem Thema «Pflanzen und Farben» gewidmet. Vorträge, Ausstellungen, Führungen und Lesungen geben Einblick in die Welt der Pflanzen.
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