Diese Tage wirbeln die letzten Herbstblätter durch die Luft. Kaum zu Boden gefallen, schon pustet sie der Laubbläser dorthin, wo der ordnungsliebende Mensch sie haben will. Selbst in den Bergen bleibt man von den lauten Maschinen nicht verschont. Immer mehr Landwirte mit steilen Wiesen spedieren das Heu lieber per Laubbläser ins Tal hinunter, statt den Rechen in die Hand zu nehmen. Ebenso beliebt sind die staubaufwirbelnden Geräte im Gartenunterhalt oder bei Hauswartungen. Der Trend greift um sich und führt insbesondere in dicht besiedelten Gebieten zu vermehrten Diskussionen über Sinn und Unsinn. Seit Oktober haben die Behörden der österreichischen Städte Graz und Leibnitz die Geräte komplett verbannt und das Verbot wie folgt umschrieben, damit auch garantiert keine Missverständnisse entstehen: «Der Betrieb von Laubbläsern, Laubsaugern sowie von Laubsauger- und Laubbläserkombinationsgeräten ist im gesamten Stadtgebiet ganzjährig verboten». Als künftigen Ersatz schlagen sie offiziell Besen und Rechen vor. Grund für den Bann ist nicht in erster Linie der Lärm, sondern der aufgewirbelte Feinstaub, welcher zur Luftverschlechterung führt. Den Laubbläsern wird zudem nachgesagt, dass sie gesundheitsschädigende Bakterien aufwirbeln.

Ob ein Verbot die richtige Massnahme ist, wage ich zu bezweifeln. Vielmehr sollte man als Stadt mit Informationskampagnen an den gesunden Menschenverstand appellieren. Wie in so vielen Fällen ist auch hier Augenmass gefragt, denn es gibt durchaus Situationen, in denen der Laubbläser angebracht sein mag.

Damit es bei uns nicht bis zum Verbot kommen muss, sollten wir präventiv vermehrt zum Rechen greifen. Das «Lauben» ist nämlich eine wunderschöne Beschäftigung, die einen den Herbst in vollen Zügen geniessen lässt!

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Der gute alte Laubrechen hat noch lange nicht ausgedient!

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