Gartenfreunde sind auch Tierfreunde, und so versteht es sich von selbst, dass wir in der Winterzeit, wenn klirrende Kälte einzieht, den Vögeln Gutes tun wollen. In den Bäumen hängen zurzeit Futterstellen in allen Variationen, vom Miniholzhaus im Chaletstil bis hin zum Designerstück in Glas oder Keramik. Es macht Spass, den körnerpickenden Meisen und Finken aus der warmen Stube zuzuschauen und mit etwas Glück zwischendurch einen seltenen Gast wie Gimpel oder Kirschkernbeisser willkommen zu heissen. Sind wir ehrlich – die Vögel brauchen unser Futter ja eigentlich nicht. Wie alle Wildtiere sind sie gut angepasst an unser Klima. Bestimmt gestaltet der kulinarische Zustupf ihr Leben aber angenehmer, insbesondere dann, wenn eine geschlossene Schneedecke liegt oder Dauerfrost einkehrt. Zugegeben, es ist auch Eigennutz im Spiel, locken wir doch die Vögel nicht zuletzt darum an, weil wir sie in Ruhe beobachten wollen. Während der Garten ruht, ist das Futterhaus nicht nur attraktives Dekorelement, sondern zugleich spannender Schauplatz. Beim Gerangel um Sonnenblumenkerne und Hanfsamen entbrennt nicht selten ein Disput unter den Vögeln, und manchmal ist eine deutliche Hackordnung zwischen den einzelnen Arten zu erkennen. Die Ausnahmekälte, die Anfang Januar in Teilen der USA herrschte, machte aber deutlich, dass es klimatische Ereignisse gibt, welche für die Vögel lebensbedrohlich sein können. Die amerikanische Vogelschutz-Organisation «American Bird Conservancy» rief denn auch öffentlich dazu auf, die Vögel während der Kälteperiode zu füttern und ihnen vor allem auch regelmässig warmes Wasser hinzustellen.

Bild Peter Becker_pixelio.de
Die Futterstelle vor Katzen schützen… (Bild Peter Becker/pixelio.de)

Wer den Vögeln ganzjährig einen Gefallen tun will, plant seinen Garten «vogelfreundlich». Einheimische Sträucher wie Weissdorn oder Schlehe liefern mit ihren Beeren Nahrung sowie Unterschlupf, während in Bäumen platzierte Nisthilfen begehrte Brutplätze sind. Wer die Samenstände von Wildstauden wie Karde oder Engelwurz im Herbst stehenlässt, tut nicht nur etwas für sein Auge, sondern verlängert zugleich das Futterangebot der «gefiederten Freunde» bis weit in den Winter hinein. Während der Brutzeit danken einem die Vögel die Winterfütterung, indem sie Hunderte unliebsamer Schädlinge wie Larven, Läuse oder Raupen vertilgen und zu einem gesunden Gleichgewicht im Garten beitragen.

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