Rund zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt und sämtliches Leben hängt davon ab. Kaum verwunderlich also, dass sich die Bedeutung des Elements Wasser auch in der Gartenkultur seit jeher wiederspiegelt. Je nach Epoche und Region kommt es in ganz unterschiedlichen Spielarten zum Ausdruck. Es manifestiert sich als Bächlein, Brunnen, Becken oder Wassertisch, als sprudelnde Fontäne oder als ruhende Teichfläche.

Während des Landschaftsarchitekturstudiums hatte ich die Gelegenheit, mich für längere Zeit im Iran aufzuhalten. Dort hat Wasser, insbesondere darum, weil es vielerorts so rar ist, eine hohe Symbolkraft. In den Gärten spielt es meist eine zentrale Rolle. Unvergesslich bleibt mir «Bagh-e Fin», ein persischen Garten in der Nähe von Kaschan. Wasserläufe weisen dort in alle Himmelsrichtungen, sammeln sich in grossen Becken und sprudeln aus einer Vielzahl Fontänen.

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Wasser im persischen Garten Bagh-e Fin (Bildquelle: Ensie & Matthias from San Diego, California, USA/Wikipedia)

Auch bei uns hat Wasser in den Gärten und im öffentlichen Raum seit Jahrhunderten einen hohen Stellenwert. Traditionellerweise gibt es in Städten und Dörfern unzählige Brunnen, in denen Trinkwasser fliesst.

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Der neue Brunnen im Amedes-Park in Domat/Ems vor der Inbetriebnahme. 

Für den Amedes-Park in Domat/Ems haben wir kürzlich eine Brunnenanlage aus begehbaren Natursteinstufen entworfen, die mit sprudelnden Fontänen ausgestattet ist. Der hügelartig aufgeschichtete Brunnen spielt auf die «Tumas» an, die charakteristischen Erhebungen, welche der Flimser Bergsturz in Domat/Ems hinterlassen hat. Der stufenartige Aufbau ermöglicht spielenden Kindern den direkten Zugang zum Wasser und macht das Element erlebbar.

Die Auseinandersetzung mit Wasser in der Gartengestaltung macht mir immer wieder aufs Neue bewusst, wie wertvoll und unverzichtbar das Element ist.

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