Säen Sie Rüebli, Mangold und Cicorino rosso nach Lust und Laune, oder lassen sie sich den Arbeitsablauf in den Gemüsebeeten stattdessen vom Mond diktieren? Dieser soll ja, glaubt man den zahlreich publizierten Mondkalendern, mit seinen Kräften einen positiven Einfluss auf das Pflanzenwachstum haben. Je nach Mondstand ergeben sich bestimmte Zeitfenster, in denen es besonders förderlich sein soll, gewisse Pflanzengruppen zu säen oder zu ernten.

Während die einen darauf schwören, bezeichnen die anderen das Gärtnern nach dem Mond als Humbug, da wissenschaftlich nicht belegt. Meine Frau Maja und ich sind zwar keine angefressenen Mondgärtner, konnten aber in unseren Gemüsebeeten beobachten, dass es zumindest nicht falsch ist, beim Aussäen auf den Mond zu achten. Dies gilt insbesondere für eher heikle Keimer wie die Bohnen.

Mondkalender_02

Der Mondkalender verrät, wann die beste Zeit für die Aussaat der verschiedenen Gemüsearten ist.

Wir hatten auch schon Kundschaft, deren Hecke wir ausschliesslich bei Vollmond schneiden durften. Soweit, so gut, doch wir Landschaftsgärtner hätten echte organisatorische Engpässe, wenn uns die Kunden nur noch beim richtigen Mondstand in den Garten bestellen würden…

Was mich stutzig macht, ist der Fakt, dass die verschiedenen erhältlichen Mondakalender teils in ihren Aussagen merklich voneinander abweichen. Dies stellt für mich die Glaubwürdigkeit in Frage. Für welche Publikation wir uns auch immer entscheiden: Wir sollten uns durch den Mondkalender keinesfalls unsere gärtnerischen Freiheiten nehmen lassen. Wenn aber alles passt, wir also genügend Zeit haben, die Sonne scheint und der Mondstand erst noch ideal sein soll für die Ernte von Wurzelgemüse – Nichts wie raus ins Kartoffelbeet, immer nach dem Motto «nützt`s nüt, so schadt`s nüt».

Unser Gartenkulturblog ist auch auf dem Newsportal für die Region Südostschweiz präsent.