Diesen Sommer war Wassermangel in den Gärten zwar nicht das Gesprächsthema Nummer eins. Durchaus möglich aber, dass sich nächstes Jahr die Sonne wieder öfter zeigt und das Spritzkannenschleppen wieder so richtig angesagt ist. Wie wissen wir eigentlich so genau, wieviel Wasser unsere Pflanzen wirklich brauchen? Selbst mit einer automatischen Bewässerung – welche sich in der Regel sehr gut bewährt – sind die verteilten Wassergaben bis zu einem gewissen Grad willkürlich eingestellt. Das Wann und Wieviel steuert sich primär über Erfahrungswerte.

Unlängst habe ich von einem innovativen Physiker und Tüftler aus Russikon gelesen (www.plantcare.ch), der dem Verschleiss des kostbaren Guts Einhalt gebieten will. Er hat für die Anwendung im Agrar- und Gartenbaubereich eine clevere Bewässerungssteuerung entwickelt, welche mit Sensoren die Bodenfeuchte misst und erst ab einem bestimmten Trockenheitslevel das Wasser automatisch einschaltet. Mit erstaunlichen Resultaten: Versuche in Auberginenkulturen haben gezeigt, dass die Pflanzen mit der bedarfsgerechten Wasserversorgung nicht nur deutlich gesünder sind, sondern auch einen erhöhten Ertrag liefern. Der Ansatz, mit einer so bestechend logischen und in ihren Grundzügen relativ einfach wirkenden Idee eine beträchtliche Menge an Wasser sparen zu können, birgt für mich weltverbesserndes Potenzial. Mit vergleichsweise kleinem Aufwand liessen sich damit in Gegenden mit Wasserknappheit sehr viele Probleme entschärfen.

Wassersack
Zeitsparend giessen: Dosierte Wasserzufuhr aus der Tüte für neugepflanzte Bäume in Domat/Ems.

Zwar nicht gerade weltverbessernd, aber dafür sehr arbeitserleichternd sind auch die Bewässerungssäcke, die wir diese Woche bei schönem Herbstwetter erstmals ausprobieren. Sie lassen sich an den Stämmen neugepflanzter Bäume befestigen und mit über 70 Liter Wasser befüllen. Diese geben sie anschliessend über viele Stunden verteilt kontinuierlich ans Erdreich ab. Die wassergefüllte Nylontüte minimiert unseren Giessaufwand in den ersten Wochen nach der Pflanzung merklich und sieht erst noch aus wie Kunst am Baum.

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